Wie Sie in der Allergiesaison fit bleiben!

In voller Blüte

von Bernhard Urbanek, BSc

Sommer, Sonne und viel Motivation für Bewegung an der frischen Luft. Wenn nur diese Pollen nicht wären. Die Alternative: Krafttraining im Eigenheim.

Viele Menschen kennen das. Pollen, Gräser und Blüten machen einem schwer zu schaffen. Die Nase läuft, die Augen brennen und die Atemnot, bedingt durch eine Verengung der sensiblen Atemwege, steigt. Die Motivation für Bewegung im Freien sinkt. Dabei wird besonders Menschen mit Atemwegserkrankungen körperliche Bewegung und regelmäßiges Training empfohlen.

Wenn die Allergie Sie zwingt zuhause zu bleiben, muss Ihre Bewegungseinheit deswegen nicht ausfallen. Verlegen Sie die Trainingseinheit einfach in die eigenen vier Wände. Sie haben keinen Radergometer oder ein Laufband zuhause? Kein Problem. Bei Atemwegserkrankungen wird ein Krafttraining an 2 bis 3 Tagen der Woche empfohlen. Viele Menschen denken bei Krafttraining an Fitnesscenter, Bodybuilding und an das Heben von schweren Gewichten. Dabei reicht für ein effektives Krafttraining ein Gummiband als zusätzliches Gewicht aus. Haben Sie kein Gummiband zuhause, können Sie alternativ einfach zwei Flaschen mit Wasser anfüllen. Füllen Sie diese nur zu dreiviertel an, haben Sie zusätzlich den Effekt, dass die stabilisierende Muskulatur bei jeder Übung maximal mitarbeiten muss. Auch Bücher eignen sich als zusätzliches Gewicht. Sie haben noch ein paar Romane, die Sie immer noch nicht gelesen haben? Funktionieren Sie diese einfach zu Ihrem neuen Trainingsgerät um. Für eine optimale Belastung führen Sie 4 -5 Übungen mit 3 Durchgängen (Sätze) und 8-12 Wiederholungen pro Übung durch. Pausieren Sie zwischen jedem Satz 90 Sekunden. Fällt Ihnen die letzte Wiederholung im dritten Satz einer Übung sehr leicht oder können Sie sogar mehr als zwei Wiederholungen pro Satz mehr durchführen, dann erhöhen sie das Gewicht und nehmen entweder größere Flaschen oder dickere Bücher. Haben Sie schon die dickste Enzyklopädie als Trainingsgerät im Gebrauch können Sie die Satzanzahl erhöhen und führen einen vierten Durchgang einer Übung durch. Alternativ können Sie die Pausenzeit von 90 Sekunden auf eine Minute senken oder pro Übung
die Wiederholungszahl auf 15-20 erhöhen. Sie sehen, eine Kombination der Maßnahmen bietet sehr viele Möglichkeiten, das Training zuhause fordernd zu
gestalten.

Ohne groß nix los

Trainieren Sie hauptsächlich die großen Muskelgruppen. Das sind die Muskeln von Beinen, Rücken, Rumpf und Brust. Starke Beine helfen Ihnen beim Treppensteigen, ein starker Rücken hilft beim Heben, eine starke Brust beim Öffnen von Türen und ein starker Rumpf fördert das Gleichgewicht. Mit Krafttraining bewältigen Sie nicht nur Ihren Alltag leichter. Zusätzlich verbessern Sie Ihre Körperhaltung, die Atemhilfsmuskulatur wird gestärkt und das Atmen fällt Ihnen leichter. Lassen Sie sich also nicht Ihre Motivation verNiesen. Krafttraining ist eine wichtige Säule für mehr Leistungfsähigkeit und Lebensqualität. Nutzen Sie die Zeit daheim.

 

Physiotipp: 

Zur Vermeidung von Pressatmung führen Sie jede Übung langsam und kontrolliert durch. Atmen Sie tief durch die Nase ein. Bei Anspannung atmen Sie langsam und vollständig aus.

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Bernhard Urbanek, BSc

Physiotherapeut in der Klinik Hietzing

Aus der Ausgabe

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2022|06

Bewegt-Magazin Juni 2022

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