Top 10 Beschwerdebilder Schlaganfall

Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall werden entweder durch einen Gefäßverschluss oder durch eine Gehirnblutung Areale im Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt.

Die häufigsten Akutsymptomen eines Schlaganfalls sind eine plötzliche Schwäche der Muskulatur im Gesicht, im Arm oder den Beinen, beziehungsweise können Störungen der Sensibilität einer Körperseite, Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen oder Sehstörungen auftreten.

Die Erstversorgung eines Schlaganfalls findet idealerweise in einer spezialisierten Einrichtung – einer so genannten Stroke-Unit – statt. Bereits hier beginnt auch die Neurorehabilitation.

Etwa 80% der Patient*innen erleben nach einem Schlaganfall Einschränkungen, die sich im täglichen Leben bemerkbar machen, wie zum Beispiel Beeinträchtigung des Gehens, der Armfunktion oder der Sprache. Außerdem kann es zu psychologischen Beeinträchtigungen, z.B. Schwierigkeiten in er Aufmerksamkeit, kommen.

Das Hauptziel der Rehabilitation ist es, Betroffene dabei zu unterstützen, eine größtmögliche Selbstständigkeit im täglichen Leben wiederzuerlangen, sowie die Teilnahme am sozialen Leben zu ermöglichen. Neben der Physiotherapie wird daran auch z.B. in der Ergotherapie oder Logopädie gearbeitet.

Bei welchen durch einen Schlaganfall bedingten Funktionseinschränkungen sind Physiotherapeut*innen Ihre Ansprechperson?

  • Halbseitenlähmung (Hemiplegie oder Hemiparese)
  • Einschränkung der Bewegungsfähigkeit im Alltag z. B. beim Aufstehen, Gehen, Einsatz von Arm und Hand beim Essen, bei einer Freizeitbeschäftigung etc.
  • Reduzierte Ausdauer bei körperlichen Aktivitäten
  • Rasche Ermüdung bei körperlichen Aktivitäten
  • „Ungeschickte“ und unkoordinierte Bewegungen
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Häufiges Stolpern oder Stürzen
  • Lähmung der Gesichtsmuskulatur
  • Schmerzen, die die Bewegungsfähigkeit einschränken

Welche Maßnahmen und Schwerpunkte werden in der Therapie gesetzt?

Nach einem Anamnesegespräch und einer ausführlichen Untersuchung (zu der unter anderem eine genaue Bewegungsanalyse gehört) wird gemeinsam ein Therapieziel festgelegt und passende Therapiemaßnahmen ausgewählt. Beispielhaft sind hier einige Therapiemaßnahmen aufgezählt:

  • Förderung neuer Muskelaktivität bei bestehenden Lähmungen
  • Aktives Training vorhandener Ressourcen (Verbesserung von Kraft, Koordination, Ausdauer)
  • Wiedererlernen verlorengegangener funktioneller Bewegungsabläufe (z.B. Drehen von Rückenlage in die Seitenlage) und deren Umsetzung in den Alltag
  • Erstellen eines Heimtrainingsprogrammes
  • Hilfsmittelversorgung oder -anpassung (z. B. Orthesen, Gehhilfen, Rollstuhl)
  • Erarbeiten und Erlernen von motorischen Kompensationsstrategien
  • Erhalten von Beweglichkeit (durch aktives Bewegen, Dehnen, Lagerung, manuelle Techniken usw.)
  • Beratung (Angehörige, Patient*innen etc.)

Der Verlauf der Therapie wird kontinuierlich dokumentiert.

Wie finde ich freiberufliche Physiotherapeut*innen?

Über die Therapeut*innensuche von Physio Austria, finden Sie freiberuflich tätige Physiotherapeut*innen für den Fachbereich Neurologie.

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