inform Nr.4 September 2014 - page 25

Beate Salchinger, MMSc
ist Studiengangsleiterin an der
FH Johanneum und Präsidiumsmitglied
von Physio Austria.
Ute Eberl, MSc
ist leitende Physiotherapeutin
in Graz und Vorsitzende des
Landesverbandes Steiermark
physio
austria
inform
September 2014
25
Hier einige Auszüge aus den Reflexionen
der StudentInnen:
»… Ich wurde sehr herzlich aufgenommen
und war gut eingespannt. Es gab keinen
Moment in dem ich untätig rumstand und
warten musste. Was mir besonders gut gefiel
war die direkte Arbeit am Patienten. Die
Fragen die sich mir gestellt haben bezogen
sich auf akute Handlungen zum Beispiel …
Was mich auch erstaunt hat war das detail-
lierte anatomische Fachwissen von den
beiden jungen noch in der Ausbildung
befindenden Physiotherapeutinnen.
»… Anfangs war ich etwas betroffen, da ich
nicht erwartet habe, dass auf dieser Station
so viele Patienten nach einem Schlaganfall
liegen. Die meisten Patienten konnten sich
weder verständigen, selbständig essen,
manche konnten nicht einmal schlucken.
Die Herzlichkeit und Fürsorglichkeit der
Logopädinnen gegenüber den Patienten
waren für mich aber dann beeindruckend
was sich auch auf mich und die Patienten
positiv auswirkte. Insgesamt hat mir dieser
Praktikumstag wirklich sehr gut gefallen,
ich konnte einen guten Einblick in die Arbeit
der Logopädinnen gewinnen.
»… Mein persönlicher Eindruck des Prakti-
kums auf der Kinderradiologie war, dass ich
eine Seite der Medizin bzw. in diesem Fall
der Radiologie kennengelernt habe, die
einem normalen Medizinstudenten sonst
verborgen bleibt.«
»…Es war höchst interessant in den Arbeits-
bereich einer Biomedizinischen Analytikerin
hineinzugehen und mitzubekommen was
normalerweise ausschließlich hinter ver-
schlossenen Türen passiert.«
Alles in allem eine gelungene Premiere.
In Graz wird diese Lehrveranstaltung eine
Fortsetzung finden. Und in diesem Fall gilt:
»Nachmachen erwünscht«!
Anwendung niedrig-
energetischer Stoßwelle
durch PhysiotherapeutInnen
Auf Anfrage an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
betreffend die rechtmäßige Anwendung niedrigenergetischer
Stoßwelle durch PhysiotherapeutInnen, wurde Physio Austria
eine diesbezügliche Erledigung des BMG inkl. Stellungnahme
der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) zur Kenntnis gebracht.
Darin wird festgehalten, dass und unter welchen Umständen
die radiale Stoßwellentherapie vom Berufsbild der Physiothera-
peutInnen umfasst ist.
Im Folgenden die Eckpunkte der Ausführungen, die ganz zentral
auf die DIGEST-Leitlinie 2013, die Leitlinie der Deutschsprachi-
gen Internationale Gesellschaft für Extrakorporale Stoßwellen-
therapie, Bezug nehmen.
Grundsätzlich ist bei der Stoßwellentherapie eine Differenzie-
rung zwischen der den ÄrztInnen vorbehaltenen fokussierten
Stoßwellentherapie und der radialen Stoßwellentherapie, die
nach ärztlicher Diagnosestellung unter Umständen auch von
besonders geschulten Angehörigen anderer Gesundheitsberufe
durchgeführt werden kann.
Da die Ausbildung zur/zum PhysiotherapeutIn grundlegende
physikalische sowie fundiert medizinische Kenntnisse für die
Anwendung häufiger physikalischer Maßnahmen in den klini-
schen Bereichen der Traumatologie und Orthopädie vermittelt,
können darauf aufbauend jene Kompetenzen erworben werden,
die für eine fachgerechte Durchführung der radialen Stoßwel-
lentherapie erforderlich sind.
Die Stoßwellentherapie ist wie die Ultraschalltherapie eine
mechanotherapeutische Maßnahme im Sinne des § 2 Abs. 1
MTD-Gesetz. Ausgenommen von der Durchführung durch Phy-
siotherapeutInnen sind - abgesehen von der erwähnten fokus-
sierten Stoßwellentherapie - auch jene Indikationen, bei denen
eine fachgerechte radiale Stoßwelle unmittelbar mit einer
Anästhesie verbunden ist.
Unberührt bleibt in der Stellungnahme die Frage der Finanzie-
rung sowie ob die Methode den Grundsätzen und anerkannten
Methoden der medizinischen Wissenschaften entspricht.
Die Erledigung des BMG inkl. Stellungnahme der GÖG sowie
das Positionspapier von Physio Austria, können von Physio
Austria Mitgliedern über das Verbandsbüro bezogen werden:
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Radiale Stoßwellentherapie ist vom Berufsbild
der PhysiotherapeutInnen umfasst.
STOSSWELLENTHERAPIE
Mag. Nicole Muzar
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