Gudrun Diermayr, PhD
ist Professorin für Physio-
herapie an der SRH Hoch-
schule Heidelberg. Ihre
Arbeitsschwerpunkte sind
Neurorehabilitation und evi-
denzbasierte Physiotherapie.
Auf ihre Ausbildung zur Physio-
therapeutin in Wien folgte das
Masterstudium an der New
York University und das Dokto-
rat im Bereich Motorische Kon-
trolle und Motorisches Lernen
an der Columbia University,
New York, begleitet von mehr-
jähriger klinische Tätigkeit in
Wien, München und New York.
physio
austria
inform
Februar 2015
31
Auszug aus den Studienergebnissen
Von den ursprünglich 708 TeilnehmerInnen, die den
Fragebogen beantworteten, konnten 588 Fragebögen für
die Datenauswertung verwendet werden (120 Personen
brachen die Umfrage nach Einschlussfragen ab bzw.
erfüllten Einschlusskriterien nicht). Die Tabelle 1 zeigt
einen Auszug aus den erhobenen soziodemographischen
Daten der TeilnehmerInnen.
Neun von elf Items der Rubrik ‚Einstellung zu EBP‘
wurden von mehr als 50 Prozent der TeilnehmerInnen
positiv zustimmend beantwortet (‚stimme eher zu‘ und
‚stimme voll zu‘). Die höchste Zustimmung in dieser
Rubrik erhielten die Items ,Eine Evidenz-gestützte Physio-
therapie stärkt das professionelle Auftreten anderen
Berufsgruppen gegenüber (86,9%) und ,Aktuelle Ergeb-
nisse aus Literatur und Forschung sind nützlich für meine
tägliche Praxis (83,5%). Die geringste Zustimmung zeigte
sich bei den Items ‚Zu den Aufgaben von Physiothera-
peutInnen sollte es gehören, eigene Literaturrecherchen
durchzuführen und die Qualität der Literatur zu bewerten‘
(44,4%) und ‚Ich sollte vermehrt wissenschaftliche
Erkenntnisse in meiner Praxis einsetzen‘ (49,8%).
Dem Item ‚Ich lernte wissenschaftliche EBP-Grundlagen
in meiner Ausbildung‘ stimmten 52 Prozent der Teilneh-
merInnen »gar nicht« oder »eher nicht« zu. Eine volle
Zustimmung zu den drei Items ‚Ich fühle mich kompetent
1. im Suchen und Finden wissenschaftlicher Artikel, 2. im
Verstehen und Bewerten von wissenschaftlicher Literatur
und 3. im Interpretieren statistischer Methoden und
Resultate‘ gaben (1.) 15,7 Prozent, (2.) 17,2 Prozent bzw.
(3.) 8,1 Prozent der TeilnehmerInnen. Zehn Prozent der
TeilnehmerInnen stimmten voll zu, regelmäßig standardi-
sierte Assessments anzuwenden und nach Leitlinien zu
arbeiten. 27 Prozent der TeilnehmerInnen gaben an, öfter
als einmal im Monat elektronische Datenbanken für die
Literatursuche zu verwenden, während 50 Prozent nicht
nach wissenschaftlicher Literatur recherchieren.
SOZIODEMOGRAPHISCHE
DATEN (N = 588)
N %
Alter
20-29
30-39
40-49
50+
83
189
168
99
15.4
35.0
31.2
18.4
Geschlecht
Weiblich
Männlich
438
97
81.9
18.1
Höchster Abschluss
Diplom PT
Bachelor of Science
Master/Mag./DI*
Dr./PhD*
*Abschluss oder im Studium
351
47
134
5
65.4
8.6
25.0
1.0
Berufserfahrung
in Jahren
< 5
5-10
11-15
>15
69
103
115
252
12.8
19.1
21.3
46.8
Arbeitsstunden
pro Woche
< 20
20-30
31-40
> 40
64
175
158
141
11.9
32.5
29.4
26.2
Betreuung von
StudentInnen
im Praktikum
182
34.3
Arbeitsstätte betreibt
Forschung
91
17.2
Überwiegender
Arbeitsbereich
Orthopädie/Traumatologie
Neurologie
Innere Medizin
Pädiatrie
Geriatrie
349
68
14
38
46
67.8
13.2
2.7
7.4
8.9
TABELLE 1
Soziodemographische
Daten der TeilnehmerInnen
Herbert Schachner, MSc
ist Mitglied des Lehr- und
Forschungspersonals des
Studienganges Physiotherapie
der FH Gesundheitsberufe OÖ.
Seine Arbeitsschwerpunkte
sind wissenschaftliches Arbei-
ten in der Physiotherapie und
chronischer Schmerz. Nach
der Ausbildung zum Physio-
therapeuten in Steyr absol-
vierte er sein Masterstudium
an der FH Campus Wien.
Neben seiner klinischen
Tätigkeit am Klinikum Wels-
Grieskirchen ist er Mitglied
des Arbeitskreises »wissen-
schaftliches Arbeiten« inner-
halb seines Studienganges.
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