physio
austria
inform
Februar 2015
21
Nicola Maffiuletti (Schweiz), einer der re-
nommiertesten Forscher auf dem Gebiet
der neuromuskulären Steuerung, sprach
über die zentralen Ursachen der Inhibition:
1/3 Atrophie + 2/3 Inhibition = Schwäche.
Durch die Quadriceps Schwäche ergeben
sich funktionelle Veränderungen – erhöhte
Gelenkbelastung – Knorpelschäden nicht
nur im Knie, sondern auch in der Hüfte.
Strategien der Behebung der Inhibition
durch Training (cross education, mentale
Arbeit, elektrische Stimulation, elektrische
Stimulation, ballistische Arbeit und exzentri-
sche Arbeit) kombiniert mit Bio-Feedback.
WEITERE REFERENTINNEN
Dr. Dianne Andreotti (Schweiz):
»Motor Control and Hamstrings in Athletics«
Dr. Carla Stecco (Italien):
»Fascia research and proprioception:
implications in sports«
Dr. Michael Roman (Schweiz):
»Biologisches Alter und relatives Alter«
bei Kindern und Jugendlichen
Martin Zawieja (Deutschland):
Langhanteltraining
Weitere Information zum Engagement des
fachlichen Netzwerks Sportphysiotherapie
Symposium
»Funktion und Sport«
Bereits zum zwölften Mal veranstalteten die KollegInnen
von Sportfisio Schweiz ihr jährliches Symposium in Bern.
Das diesjährigeThema war »Funktion und Sport«. Die
ursprünglich Schweizer Veranstaltung wurde das erste
Mal als Drei-Länder-Veranstaltung mit Deutschland und
Österreich gemeinsam konzipiert, d.h. Sportphysio-
therapeutInnen aus diesen Ländern konnten auch zu
einem vergünstigten Tarif teilnehmen. Das Symposium
war, wie jedes Jahr, ausgebucht und 350 Sportphysio-
therapeutInnen besuchten die qualitativ hochwertige
Veranstaltung.
Im Rahmen der interessanten Vorträge berichteteShirley
A. Sahrmann (USA), dass sich im Laufe der letzten drei
Jahrzehnte hinsichtlich »Movement Impairment Syndro-
mes« einiges verändert hat. Sie führte aus, dass es mit
passiven (manuellen) Behandlungsstrategien in den 80er
Jahren begann und aktuell das »Human movement sys-
tem«, definiert als ein neuro-muskulo-skelettales Organ-
system, im Vordergrund steht. Daraus entwickelte sich
das »Kinesiopathologic Model of Movement«, welches
durch Bewegung verursachte Patholgien beschreibt.
In der Praxis scheint nach aktuellen Erkenntnissen die
Veränderung der funktionellen Aktivitäten, neben dem
sensomotorischen Training, am Wichtigsten zu sein.
Peter McNair (Neuseeland) präsentierte in seinem Vortrag
die Möglichkeiten peripher auf die Arthrogene Muskel
Inhibition (AMI) einzuwirken. Die neurale Inhibition des
M. quadriceps kann auch noch Jahre nach Trauma oder
Operation bis zu 20 bis 40 Prozent betragen. Schwellung,
Erguss und Entzündung im Gelenk sind die häufigsten
Ursachen der AMI. Wichtig sei dabei, kein Krafttraining
bei Schwellung und Erguss anzuwenden, dafür in wenig
gelenkbelasteten Stellungen zu trainieren. 20 Minuten
Eisanwendung am Gelenk sei effektiv. TENS und Training
und die Anwendung von Schmerzmitteln reduzieren
die AMI.
350 PhysiotherapeutInnen aus drei
Ländern zur Weiterbildung in Bern.
SYMPOSIUM
Karl Lochner, Barbara Kern, MSc
Karl Lochner
ist Leiter des
fachlichen Netzwerkes
Sportphysiotherapie.
Barbara Kern
ist Mitglied
des fachlichen Netzwerkes
Sportphysiotherapie.
© Karl Lochner
1...,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20 22,23,24,25,26,27,28,29,30,31,...40