Seite 16-17 - inform Nr.4 September 2012

BERUFSPOLITIK Mag. Nicole Muzar, PT
physio austria inform September 2012 17 16 physio austria inform September 2012
Themenschwerpunkt Kinderphysiotherapie
Literatur und Kurse
Schwerpunkt »Kinder«
Ausgewählte Bücher aus der Bibliothek
(mehr Titel vorhanden)
Buckup, K. (2001)
Kinderorthopädie
Csenar, N. (2003)
Haltungsschulung in der
Kindergartenpädagogikausbildung
Hüter-Becker, A.; Dölken, M. (Hrsg.) (2005)
Physiotherapie in der Pädiatrie
Hofer, J. (2003)
Therapeutisches Klettern mit Kindern
Kinz, W. (2000)
Kinderfüße – Kinderschuhe
Laessle, R.G. (2001)
Adipositas im Kindes- und Jugendalter
Loose, A.-C. (2005)
Therapie- und Förderkonzepte
für Säuglinge, Kinder und Jugendliche
Merwald, D. (2003)
Rückenschule bei Kindern im Volksschulalter
Scharinger, B. (2003)
Hippotherapie bei einem Kind
mit minimaler zentraler Koordinationsstörung
in Bezug auf die Tonusverhältnisse im Rumpf.
Ein Fallbeispiel
Steding-Albrecht, U. (2003)
Das Bobath-Konzept im Alltag des Kindes
Diplom- und Masterarbeiten
zum Schwerpunktthema
(eine Auswahl, wesentlich mehr vorhanden)
Bacher, Alexandra (2006)
Haben Kinder mit Plattfüßen motorische Defizite?
Eckert, Angelika (2007)
Evidenzbasierte Haltungsbeurteilung
im Kindesalter
Jahn, Daniela (2005)
Physiotherapie in der Kinderrheumatologie
Koglbauer, Michaela (2009)
»Kids enorm in form« versus
»Rückenfit der Kinderhit«
Krouzecky, Elisabeth (2009)
Untersuchung über die Wirkung der
Physiotherapie bei hämophiliekranken Kindern
Kügele, Sabine (2008)
»Ich bin ein Kind – behandle mich so!«
Pany, Bernhard (2004)
Die Bedeutung der physiotherapeutischen
Bewegungsgruppe bei adipösen Kindern
im Volksschulalter
Reisinger, Bianca (2007)
Das Tragen der podologischen Schuheinlage
im Vergleich zu aktivem Fußmuskel- und
Beinachsentraining bei Kindern im Alter
von 7–13 Jahren mit Knick-Senk-Fuß
Rupp, Angela (2007)
Tanztherapie mit Kindern
Sedelmaier, Barbara (2001)
Über die verbesserten koordinativen
Fähigkeiten von Kindern im Grundschulalter,
die Boden- und Geräteturnen betreiben
Siegl, Sabine (2007)
Die Hippotherapie als spezielle Therapieform
in der physiotherapeutischen Arbeit mit
blind-geborenen Klein- und Schulkindern
Physio Austria Kurse
zum Schwerpunktthema
Spiraldynamik –
3D-Fußtherapie in der Pädiatrie
27.–28.09.2012
Wien, Physio-Austria-Kurszentrum
Weitere Kurse zum Schwerpunktthema Kinderphysio-
therapie, wie die Befunderstellung bei Kindern, die
physiotherapeutische Behandlung von Kindern mit
spezifischen Krankheitsbildern sowie zum Eltern(erst-)
gespräch finden Sie im Physio Austria Kursprogramm
2013.
Laktatmessung durch PhysiotherapeutInnen
und SportwissenschafterInnen
Mit dem MAB-Gesetz wird auch die Möglichkeit
der Kapillarblutentnahme zur Laktatmessung
für SportwissenschafterInnen geschaffen.
In diesem Zusammenhang hat nun das Bundes-
ministerium für Gesundheit, mittels Erledigung,
Physio Austria bestätigt, dass die Kapillarblut-
entnahme zur Laktatmessung jedenfalls auch
vom Berufsbild der PhysiotherapeutInnen
umfasst ist. Damit wurde im Bezug auf die
Laktatmessung nun endgültig Rechtssicherheit
für die Berufsangehörigen geschaffen.
Medizinisches Assistenz-
berufegesetz (MAB-Gesetz) –
aktuelle Entwicklungen
Wie in inform bereits berichtet, war das Bundesministe-
rium für Gesundheit in den letzten Jahren intensiv mit der
Schaffung eines Medizinischen Assistenzberufe-Geset-
zes befasst. Das sogenannte MAB-Gesetz wurde nun-
mehr am 6. Juli 2012 im Nationalrat und am 19. Juli 2012
im Bundesrat beschlossen. Das Kundgebungsdatum war
zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt und wird mit
Herbst erwartet. Mit diesem Gesetz wird die 50 Jahre
alte gesetzliche Regelung des medizinisch-technischen
Fachdienstes (MTF) und anderer im MTF-SHD-Gesetz
geregelter Berufe novelliert und den aktuellen Entwick-
lungen im Gesundheitswesen angepasst. Neben der Neu-
ausrichtung des medizinisch-technischen Fachdiensts
wird im MAB-Gesetz nun auch erstmalig der Einsatz von
SportwissenschafterInnen im Rahmen der Krankenbe-
handlung – konkret der »medizinischen Trainingsthera-
pie« – gesetzlich geregelt. Im Folgenden wird ein erster
Überblick über die Änderungen, welche auch unmittelbar
für die Physiotherapie relevant sind, gegeben. Weiter-
führende Informationen hinsichtlich der praktischen
Umsetzung – wie z. B. der Aufsicht und Anstellung von
SportwissenschafterInnen durch PhysiotherapeutInnen,
der Weiterdelegation von Tätigkeiten u. ä. – wird Physio
Austria seinen Mitgliedern ehestmöglich nach Vorliegen
aller Fakten, wie z. B. die endgültigen Inhalte der
Trainingstherapie-Ausbildungsverordnung (TT-AV),
zur Verfügung stellen.
Das neue Medizinische Assistenzberufe
Gesetz wurde Mitte Juli beschlossen.
Ein kurzer Überblick über die Neuerungen.
SportwissenschafterInnen in der Trainingstherapie –
Aufsicht durch PhysiotherapeutInnen
Die medizinische Trainingstherapie war seit jeher vom
eigenverantwortlichen Tätigkeitsbereich der Physiothera-
pie umfasst. Physio Austria hat sich daher intensiv in die
Vorarbeiten und Diskussionen im Rahmen des Gesetz
werdungsprozesses eingebracht und klar kommuniziert,
dass dem Thema »Trainingstherapie durch Sportwissen-
schafterInnen« von Seiten Physio Austrias grundsätzlich
nur dann zugestimmt werden kann, wenn die Aufsicht
durch PhysiotherapeutInnen, die Anstellung von Sport-
wissenschafterInnen bei PhysiotherapeutInnen sowie
die Weiterdelegation der Trainingstherapie durch Physio-
therapeutInnen an SportwissenschafterInnen rechtlich
klar geregelt und damit außer Streit gestellt würde.
Diesen Forderungen wurde in der beschlossenen Fassung
letztendlich Rechnung getragen. Sportwissenschaf-
terInnen werden die Tätigkeit des »Trainingstherapeuten«
zukünftig im Rahmen eines Anstellungsverhältnisses
(u. a. auch zu einer PhysiotherapeutIn) und unter Aufsicht
(ärztlicher oder physiotherapeutischer) ausüben dürfen.
Wobei die Anwendung der Trainingstherapie durch
SportwissenschafterInnen eine bestimmte Qualifikation
und den Eintrag in eine Liste beim Bundesministerium
für Gesundheit voraussetzt. Anzumerken ist, dass Sport-
wissenschafterInnen erst nach der Stabilisierung der
Primärerkrankung zum Einsatz kommen und nicht in der
Akutphase einer Erkrankung tätig werden dürfen.
Warten auf die Umsetzung – Ausbildungsverordnung
noch nicht erlassen
Fakt ist, dass es zur vollständigen Umsetzung der
Trainingstherapie durch SportwissenschafterInnen
noch des Erlasses einer Trainingstherapie-Ausbildungs-
verordnung bedarf. Erst bei Inkrafttreten der Verordnung
(Datum zu Redaktionsschluss noch unbekannt) kann das
MAB-Gesetz hinsichtlich der Trainingstherapie für Sport-
wissenschafterInnen vollinhaltich umgesetzt werden.
MTF – Medizinische MasseurIn
Im Zuge der Übergangsbestimmungen wurde geregelt, dass
medizinisch-technische Fachkräfte, welche die Ausbildung bis
zum 31. Dezember 2012 begonnen haben und diese erfolgreich
absolvieren, zur Ausübung des Berufs des/der Medizinischen
MasseurIn nach den Bestimmungen des Medizinischer
Masseur- und Heilmasseurgesetzes berechtigt sind, sofern
und soweit sie über die erforderlichen Kenntnisse und Fertig-
keiten verfügen. Zudem dürfen sie die Berufsbezeichnung
»Medizinischer Masseur«/»Medizinische Masseurin« führen.
Ebenso sind diese Personen im Rahmen einer Berufsausübung
als medizinische/r MasseurIn auch zur Ausübung der Spezial-
qualifikationen der Hydro- und Balneotherapie sowie der
Elektrotherapie berechtigt. Das bedeutet, das Tätigkeitsfeld
der MTF bleibt – neben dem Einsatz im Labor und in der
Radiologie – auf die oben genannten Maßnahmen beschränkt.