SPORT MIT HANDICAP
Bernhard Baumgartner, BA
physio
austria
inform
Juni 2012
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physio
austria
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Juni 2012
Themenschwerpunkt
Sportphysiotherapie
Andreas Zankl, Sportlehrer im Therapiezen-
trum »Weisser Hof«, lässt gleich zu Beginn
keine Illusionen aufkommen: »Wir trainieren
hier Vollgas!«, sagt der 51-jährige, dessen
Job am Weissen Hof mit »Sportlehrer« nur
sehr unzureichend umschrieben ist, Denn
Andreas Zankl ist Trainer der »Sitting Bulls«
und auch Trainer des Österreichischen
Nationalteams im Rollstuhl-Basketball.
Und die »Sitting Bulls« sind eine Mannschaft
der Weltklasse. Die Bilanz liest sich beein-
druckend: Zehn Staatsmeistertitel seit 1990,
davon sechs in Folge, drei Mal im Finale
des Europacups.
Trainiert wird mindestens zweimal die
Woche. Am liebsten wären Zankl ja fünfmal
die Woche, aber das sei eben schwer, da die
meisten seiner Spieler berufstätig oder noch
schulpflichtig sind und nicht so viel Zeit für
das Training aufwenden können. Obwohl
viele hier schon lange so trainieren, als
wären sie bereits Profis – was manche letzt-
lich auch werden. Immer wieder kommt es
etwa vor, dass Spieler der »Sitting Bulls«
Angebote bekommen aus Deutschland,
wo der Sport noch auf einem etwas profes-
sionelleren Niveau betrieben wird.
Es ist ein durchaus harter Sport, der hier ge-
pflogen wird. Schnell, kräftig, entschlossen.
Rollstuhl-Basketball ist seit 1960 paralym-
pisch. Die Regeln des Rollstuhl-Basketballs
unterscheiden sich vom Fußgänger-Basket-
ball nur marginal. Ziel ist es, den Ball im Korb
der anderen Mannschaft unterzubringen.
Wie im Fußgänger-Basketball müssen die
SpielerInnen auch beim Rollstuhl-Basketball
dribbeln, wenn sie Kontrolle über den Ball
haben. Ziehen die SpielerInnen mehr als
zweimal am Greifring ohne zu dribbeln,
dann gilt dies als »Schubfehler« (wie beim
»Schrittfehler«). Außerdem ist es SpielerIn-
nen nicht erlaubt, während des Spieles die
Spielfläche mit den Füßen zu berühren.
In der Aufstellung der Mannschaften gibt es
Feinheiten, die der körperlichen Situation
der Spieler geschuldet sind. Aufgestellt wird
nach einem Punktesystem: Fünf Spieler hat
eine Mannschaft, diese darf insgesamt 14,5
Punkte haben. Wie viele Punkte ein Spieler
hat, liegt am Grad der Beeinträchtigung.
Diese »funktionale Klassifizierung« der
Spieler schafft einen Ausgleich zwischen
Menschen mit unterschiedlich starker
Behinderung. Es wird hierbei je nach Behin-
derungsgrad zwischen acht Stufen unter-
schieden. Die Bewertung richtet sich nach
der Fähigkeit verschiedene Bewegungen
auszuführen. Die niedrigste Punktzahl und
damit höchste Behinderungsstufe stellt die
1,0 dar. Gänzlich unbehinderte SpielerInnen
werden mit 4,5 bewertet. Beim Rollstuhl-
Basketball ist es übrigens theoretisch auch
möglich, gänzlich ohne Behinderung mitzu-
spielen. Die Unterteilung erfolgt in 0,5er
Schritten. 1-Punkte-SpielerInnen können
die Beine nicht bewegen und nur geringe
oder gar keine Rumpfkontrolle ausüben.
2-Punkte-SpielerInnen besitzen in der Regel
keine Beinfunktionen, verfügen aber teil-
weise über eine Rumpfkontrolle nach vorne.
4,5-Punkte-SpielerInnen sind die am wenigs-
ten behinderten auf dem Spielfeld.
Gewöhnlich besitzen sie nur geringe Ein-
schränkungen an den Beinen oder eine
einseitige Unterschenkel-Amputation. Ihnen
sind normale Rumpfbewegungen in alle
Richtungen möglich und sie sind sehr stabil
in allen Kontaktsituationen.
»Wir trainieren Vollgas!«
In Klosterneuburg trainiert mit den »Sitting Bulls« eine Rollstuhl-Basketball-Mannschaft,
die in der Weltspitze in diesem Sport mitspielt. Wer bei dem Wort »Behindertensport«
Mitleid entwickelt, ist hier auf dem falschen Dampfer: Die Bulls sind extrem erfolgreich –
und für viele Spieler sind sie auch ein Sprungbrett in die internationale Profiliga.
Foto: Hannes Kaufmann
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