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physio

austria

inform

Februar 2017

21

Primärversorgung

(Knack- und) Eckpunkt

der Gesundheitsreform

Am 14. Dezember 2016 wurde das Gesundheitsreformpaket im Natio-

nalrat beschlossen. Im Mittelpunkt steht der Ausbau der Primärver-

sorgung (Primary Health Care, PHC). Dadurch sollen neue Modelle

im niedergelassenen Bereich gefördert und die Spitalsambulanzen

entlastet werden. Diese Entwicklungen bieten neue Möglichkeiten

und Chancen für PhysiotherapeutInnen.

PhysiotherapeutInnen sind als Teil des erweiterten Primärversorgungsteams

vorgesehen. Die Zusammenarbeit mit dem Kernteam – bestehend aus ÄrztInnen

für Allgemeinmedizin, diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen

und OrdinationsassistentInnen – soll verbindlich und strukturiert erfolgen.

Ziel des Reformpakets ist, dass in Österreich bis 2020 zumindest 75 Primär-

versorgungseinheiten entweder an einem Standort oder als Netzwerk eingerich-

tet werden. Dieses Konzept der Zukunft wird bereits in anderen europäischen

Ländern erfolgreich praktiziert und soll unter anderem längere Öffnungszeiten,

interdisziplinäre Betreuung, bessere Abstimmung zwischen den Gesundheits-

berufen und attraktivere Arbeitsmodelle ermöglichen.

Diese Entwicklung birgt innovative Möglichkeiten für die gesetzlich geregelten

Gesundheitsberufe. Physio Austria spricht sich bereits seit Jahren für neue Wege

der Gesundheitsversorgung und eine Modernisierung der Primärversorgung

aus und hat sich auf bundespolitischer Ebene in die Entwicklung des mit der

GÖG erarbeiteten Primärversorgungsmodells eingebracht sowie Kooperationen

mit Institutionen zur gemeinsamen Arbeit am Thema gesucht. Zur Rolle der

PhysiotherapeutInnen in der Primärversorgung wurde schon 2014 ein Positions-

papier veröffentlicht.

Auch Sie können jetzt aktiv werden, indem Sie sich regional einbringen und

proaktiv auf die Gemeinde und Angehörige von Gesundheitsberufen in Ihrer

Nähe zugehen. Vielleicht birgt dieses Modell auch für Sie neue Chancen der

Mitgestaltung und Mitwirkung.

Da im Rahmen der Primärversorgung unterschiedliche Gesundheits- und

Sozialdienstleistungen angeboten werden und die Finanzen für das Gesund-

heits- und Sozialsystem aus unterschiedlichen Töpfen stammen (Länder,

Gemeinden oder Pensionsversicherungsanstalt), bedarf es auch im Bereich

der Honorierung und Kassenverträge neuer Wege sowie einer Sicherstellung

der Finanzierung seitens der Politik.

Die im Dezember getroffenen Beschlüsse zum Reformpaket sind noch nicht

in Kraft getreten. Es bleibt abzuwarten, wann und in welcher Weise die

Umsetzung erfolgen wird.

Nähere Informationen – wie das Positionspapier

»PhysiotherapeutInnen in Primary Health Care« –

finden Sie auf

www.physioaustria.at

© karepa– Fotolia.com

Strategie zur Etablierung einer

patientInnenzentrierten Kommunika-

tionskultur beschlossen

Mit dem Ziel, die Gesprächsqualität in der

Krankenversorgung zu verbessern, hat die

Bundeszielsteuerungskommission im Juli

2016 eine Strategie zum oben genannten

Thema beschlossen. Das Dokument ist

öffentlich auf der Webseite des BMGF

www.bmgf.gv.at

einzusehen.

Informationsoffensive »Direktzugang«

zur Physiotherapie

Der »verordnungsfreie« Zugang für

PatientInnen zu physiotherapeutischen

Leistungen ist bereits in vielen Ländern

gelebte Praxis. Da auch Physio Austria

schon lange mit dieser Thematik befasst

ist, sollen die bisherigen Ergebnisse und

mögliche Entwicklungen mit den Berufs-

angehörigen diskutiert werden. Der Start

ist im Frühjahr geplant. Termine und

weitere Informationen erhalten Sie auf

www.physioaustria.at

sowie als

Mitglied über unsere Aussendungen.

SERIE GESUNDHEITSPOLITIK

Mag. Nicole Muzar

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Resolution 2016 der

»Politischen Kindermedizin«

Im Rahmen der Jahrestagung der Politischen

Kindermedizin wurde im November 2016

eine Resolution verabschiedet. Darin werden

die österreichischen PolitikerInnen unter

anderem dazu aufgefordert, sich vorrangig,

uneingeschränkt und nachdrücklich für die

Zukunft der nächsten Generationen

einzusetzen. Nähere Informationen:

www.polkm.org