

Recommendations for Rehabilitation after Targeted Muscle
Reinnervation. Development of Therapy Recommendations
based on Literature and a Delphi Process
Im Zuge der Arbeit wurden Empfehlungen für die Rehabilitation
von Personen mit hoher Armamputation entwickelt, die dank
bestimmter Nerventransfers die Steuerung einer Hightech-
Prothese mit Oberflächen-Elektromyographie (EMG) erlernen
können. Operativ werden dabei Nerven, die vor der Amputation
Hand und Arm versorgten, in Muskeln des verbleibenden Armes
bzw. des Rumpfes umgelagert. Dieses Vorgehen wird auch als
»Targeted Muscle Reinnervation (TMR)« bezeichnet. Nach einer
langen Heilungs- und Trainingsphase wird dadurch die intuitive
und schnelle Ansteuerung von bis zu sechs unterschiedlichen
Bewegungen der Armprothese ermöglicht. Dafür ist allerdings
komplexes motorisches Lernen notwendig, das in bisherigen
Studien noch kaum berücksichtigt wird. Aus diesem Grund
wurden anhand der aktuellen Literatur und eines dreistufigen
Delphi-Prozesses mit internationalen Experten entsprechende
Empfehlungen erarbeitet. Diese beinhalten die Vorbereitung auf
die Operation sowie das therapeutische Vorgehen nach der
Operation bis hin zur Versorgung mit einer Prothese. Es muss
dabei mit einer Rehabilitationsdauer von bis zu zwei Jahren
gerechnet werden, ehe die Prothese im Alltag genützt werden
kann. Diese Zeit umfasst die Regeneration der Nerven und,
sobald die Muskeln reinnerviert sind, das Lernen der Muskel-
aktivierung, mit der später die Prothese gesteuert wird. Dabei
hat sich der Einsatz von Oberflächen-EMG-Biofeedback be-
währt. Letztendlich kann dann der Umgang mit der Prothese
selbst – von einfachen Armbewegungen bis zum Manipulieren
von komplexen Gegenständen – trainiert und die Prothese für
den Gebrauch im Alltag verwendet werden. Regelmäßige Kon-
trollen garantieren, dass die gute Funktion der Prothese weiter-
hin sichergestellt ist und sie so eine gute Hilfe im täglichen
Leben sein kann.
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GEWINNERINNEN
Agnes Sturma, BSc MSc; Elisabeth Scholz,
M.Sc.; Brigitte Wolf, MSc
physio
austria
inform
Februar 2017
23
Platz
1
Agnes Sturma
Masterstudiengang
Health Assisting
Engineering,
FH Campus Wien