physio
austria
inform
Februar 2012
23
PULMOLOGIE
Eva Müllauer, PT
• Schmerzen
– können limitierend wirken
und sollten auf alle Fälle ernst genom-
men und einer entsprechenden medika-
mentösen Therapie zugeführt werden.
• Fehlsichtigkeit
– Augenerkrankungen,
die im Alter häufig auftreten, wie grauer
und grüner Star, die Maculadegeneration
oder auch die diabetische Retinopathie
führen zu massiver Beeinträchtigung des
Sehens. Dies macht es für die Betroffe-
nen schwierig bis unmöglich Inhalatio-
nen richtig durchzuführen.
Bei der Durchführung und Planung physio-
therapeutischer Interventionen ist mit einer
Einschränkung der zur Verfügung stehenden
Maßnahmen zu rechnen. Oft bleibt nur mehr
eine konsequent durchgeführte Lagerungs-
therapie. Bei jedem »guten Rat« an geriatri-
sche PatientInnen muss im Vorfeld an die
möglichen Folgen gedacht werden. Die
Aufforderung viel zu trinken, um das Sekret
leichter fördern zu können, kann etwa nega-
tive Auswirkungen haben, wenn das Herz
bereits zu belastet ist.
Die Hochlagerung des Oberkörpers, um
basale Lungenabschnitte besser zu belüften,
erhöht bei schlechter Hautsituation und
mangelnder Beweglichkeit massiv das Deku-
bitusrisiko im Sacralbereich. Ein Dekubitus
wiederum führt zu Schmerzen, Eiweißverlust
und damit Energieverlust.
Bei der Atemtherapie in der Geriatrie stoßen
auch PhysiotherapeutInnen an Grenzen und
können manchmal nur mehr palliativ han-
deln. Dies ist in der palliativen Geriatrie der
Fall, die sich mit der Betreuung hochbetag-
ter, dementer PatientInnen beschäftigt, oder
in der Finalphase von PatientInnen, die an
Atemnot durch »Lungenrasseln« leiden.
Die Dyspnoe kann durch entsprechende
Medikamente beherrscht werden, für eine
weitere Symptomlinderung reicht die
empathische Anwesenheit.
bezahlte Anzeige
Eva Müllauer
begann 1980 ihre Ausbildung zur
Physiotherapeutin im AKH Wien, die sie
1983 mit Auszeichnung abschloss. 2003
wurde sie Lehrtherapeutin an der Akademie
für den physiotherapeutischen Dienst
(Schwerpunktfächer PT in der Geriatrie
und Neurologie). Seit Sommer 2008 ist
sie an der Abteilung für Atmungs- und
Lungenerkrankungen im KH Hietzing mit
Neurologischem Zentrum Rosenhügel
tätig und ist Lektorin an der FH Salzburg
(Physiotherapie Palliativmedizin) und
FH Campus Wien (Respiratorische
Physiotherapie).
Ein Inhalator kann bei Atembeschwerden helfen.
Fotos: Eva Müllauer
1...,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22 24,25,26,27,28,29,30,31,32