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Erfahrungswerte oder Zutaten für ein Erfolgsrezept

Auch ohne konkrete Analyse der Rahmenbedingungen

und weiterführender Erhebungen können wir Erfahrungs-

werte verbuchen und für kommende Gesundheitsförde-

rungsprojekte ableiten. Die hohe Compliance der

teilnehmenden Frauen (71 Prozent der eingeschriebenen

Personen) kann zurückgeführt werden auf die Wohnort-

nähe und fußläufig erreichbare Bassena, die in unmittel-

barer Nähe zum siedlungseigenen Einkaufszentrum liegt.

Ein möglichst niederschwelliger Aufwand ist für die Akti-

vität, nachhaltige Compliance und Gesundheitsförderung

erfolgsversprechend. Einige der teilnehmenden Frauen

nutzen mehrfach anschlussfähige Kurse der Wohnpart-

ner, wie Line-Dance, oder engagieren sich in dieser

sozialen Einrichtung. Dies trägt zur Motivation der Teil-

nehmerInnengruppe bei und fördert die Akzeptanz des

Bewegungsangebots. Durch »Grätzlaktivitäten« wird ein

soziales Netzwerk mit übereinstimmender Interessens-

lage geschaffen. Es zeigt sich, dass durch angeleitete

Interventionen auch selbständige Bewegungsaktivitäten

in den Lebensstil integriert und gemeinsam umgesetzt

werden. Anzeichen dafür gibt es, da in praktikumsfreien

Zeiten die Bewegungsgruppe unter initiativen Teilnehme-

rinnen als Multiplikatorinnen weitergeführt wird. Haben

sich die »Physios« damit wegrationalisiert? Nein!

Laut Aussagen schätzen die Frauen die Kompetenz der

Studierenden, die Einsatzfreude, methodische Vielfalt

und anwendungsorientierte Informationen zur Gesund-

erhaltung des Bewegungssystems.

SINNESSCHÄRFUNG

Mag. Claudia Schume; Renate M. Zettl, MBA

LITERATUR

Eichberg S &·Rott C. (2004).

Sportverhalten im mittleren

und höheren Erwachsenenalter.

Bedingungsfaktoren für Kontinuität

und Diskontinuität. J Public

Health 12:93–104.

physio

austria

inform

Juni 2017

27

Mag. Claudia Schume

Lehrende FH Campus Wien, Mitarbeit

fachliches Netzwerk Arbeit, Gesund-

heit und Prävention sowie bei Präven-

tionsprojekten

Renate M. Zettl, MBA

Lehrende am Studiengang

Physiotherapie der

FH Campus Wien

Evidenz

Aktivität und Sportverhalten im

mittleren und höheren Erwachsenenalter

°

Keine Unterschiede in der Sportaktivität

zwischen Frauen und Männern.

°

Subjektiv wahrgenommener Gesundheits-

zustand fördert Sportverhalten.

°

Interaktion von psychologischen, sozialen

und angebotsspezifischen Einzelfaktoren

bewirken Aufrechterhaltung der Sportaktivität

im höheren Erwachsenenalter.

°

Selbstwirksamkeit ist stärkster Prädiktor für

Dabeibleiben im Sportprogramm.

(QUELLE: EICHBERG & ROTT, 2003)