inform_Nr3_Juni2013 - page 13

ARBEITSPLATZANALYSE
physio
austria
inform
Juni 2013
13
Die Motivation des Einzelnen entsteht in erster Linie
durch wertvolle Information über anatomische Zusam-
menhänge und über den Nutzen, den der/die Einzelne
durch die Veränderung seiner Gewohnheiten für
seine/ihre Gesundheit generieren kann. Mit Hilfe
eines interaktiven Impulsreferats kann man die Mitar-
beiterInnen für die Wichtigkeit des Themas sensibilisie-
ren und begeistern. Die Information ist wichtige
Grundlage für das Verständnis. Das sofortige Auspro-
bieren und Umsetzen macht das neue Körpergefühl
spürbar und führt zu Erkenntnis. In Themenworkshops
von jeweils 1,5 Stunden wird mit Hilfe einer Power-
point-Präsentation der Vorstellungskraft mit anschauli-
chen Bildern auf die Sprünge geholfen und das bereits
Gelernte wiederholt, vertieft und interessanten Fragen
auf den Grund gegangen:
Wie richtet sich der Mensch eigentlich auf? Wie viel
Krümmung tut der Wirbelsäule gut? Wie drehe ich
den Kopf richtig, wenn ein Kollege das Büro betritt?
Einfache Tipps und Tricks helfen zusätzlich dabei,
»Bewegung« in den Arbeitsalltag zu bringen. Wiederum
kann beispielsweise die Spiraldynamik als physiopäda-
gogisches Konzept zur erkenntnisorientierte Vermitt-
lung und Eigenverantwortung dienen.
Die Gesundheitskompetenz des/der MitarbeiterIn zu
erhöhen und Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten, stehen
im Zentrum. Der/Die MitarbeiterIn bekommt eine Art
»Gebrauchsanweisung für den Körper« die er/sie in
Beruf, Freizeit und Sport, jederzeit anwenden kann.
Der Weg zum Ziel:
°
In einer Bewegungsanalyse am Arbeitsplatz
werden belastende Haltungs- und Bewegungs-
muster des/der MitarbeiterIn analysiert.
°
Ergebnisse werden mit dem/der MitarbeiterIn
besprochen und bewusst gemacht (z. B. Video-
aufnahme, Spiegel).
°
Gesundes Bewegungsverhalten wird (wieder)
erlernt.
°
Neues Körpergefühl und Haltungsbewusstsein
wird erlebt.
°
Eine Steigerung der Selbstkompetenz wird
erfahren.
°
Neues Selbstbewusstsein und Körpergefühl
machen Spaß und gute Laune.
»Integrieren statt Üben« – lautet von nun an die
Devise. Die wichtigste Übung ist die Anwendung im
Alltag. Der/die ArbeitgeberIn freut sich über eine/n
gesunde/n, leistungsfähige/n und eigenverantwortli-
che/n MitarbeiterIn. Eine Investition, die sich auf
beiden Seiten bezahlt macht und das Betriebsklima
durch gegenseitige Wertschätzung positiv beeinflusst.
Wenn Ergonomie und anatomisch intelligente Haltung
und Bewegung Hand in Hand gehen, sind Erfolge mit
Nachhaltigkeit garantiert. Wir PhysiotherapeutInnen
können hier in Betrieben einen wichtigen Beitrag
leisten.
Verhältnisprävention und
Verhaltensprävention
sollten ineinandergreifen
Petra Wagner
© Dorothea Haslinger
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