inform_Nr3_Juni2013 - page 9

Die Ziele der physiotherapeutischen Inter-
vention in der Arbeitsmedizin sind im
Wesentlichen drei Bereichen zuzuordnen:
°
Reduzierung von Belastungsfaktoren
durch Verbesserung in der Verhältniser-
gonomie (Einsatz von Hilfsmitteln bzw.
optimierte Nutzung vorhandener Hilfs-
mittel, Veränderung der ergonomischen
Rahmenbedingungen)
°
Verbesserung individueller Ressourcen
(verhaltensergonomisch, strukturell)
°
Optimierung von Erholungsphasen
Wenn Unternehmen dazu bewegt werden
sollen, betriebliche Gesundheitsförderung
umzusetzen, muss die Physiotherapie in der
Arbeitsmedizin den Stellenwert ihrer Maß-
nahmen auch aus der Sicht der Betriebswirt-
schaft belegen. In der Dokumentation der
physiotherapeutischen Intervention muss
sich daher auch der ökonomische Fokus
wiederfinden:
°
Kosten-Nutzen-Analyse von Maßnahmen
°
Effizienz (Grad der wirtschaftlichen Ren-
tabilität)
°
Effektivität (Grad der Zielerreichung)
Fazit:
Der physiotherapeutische Prozess in der
Arbeitsmedizin folgt der gleichen Denk- und
Handlungsstruktur wie im klinischen Feld.
Der Fokus der einzelnen Arbeitsschritte
richtet sich aber auf den Belastungsfaktor
Erwerbsarbeit und orientiert sich an den
Bedürfnissen und Umfeldbedingungen von
Personengruppen an ihrem Arbeitsplatz.
Gerade in einer Zeit, in der viele unterschied-
liche Berufsgruppen auf den Gesundheits-
markt drängen, ist es unerlässlich, die
Qualität physiotherapeutischer Angebote
in der Prävention und Arbeitsmedizin auf
der Basis maßgeschneiderter individueller
Beratung, Anleitung und Begleitung in den
Vordergrund zu stellen!
physio
austria
inform
Juni 2013
9
LITERATUR
Ahonen M., Launis M. & Kuorinka T.
(eds) (1989): Ergonomics Workplace
Analysis. Finnish Institute of Occu-
pational Health (FIOH), Helsinki;
Finland.
Eckler, U. (2011): Der physiothera-
peutische Prozess. In: Eckler, U.
et al.: Physiotherapie pocket, 11–37.
Börm Bruckmeier, Grünwald.
Henegeveld, E. (2005): Behandeln
als Prozess. In: Hüter-Becker, A.
und Dölken, M.: Behandeln in der
Physiotherapie. Thieme, Stuttgart.
Hüter-Becker, A. und Dölken,
M. (2008): Prävention. Thieme,
Stuttgart.
Huwiler, H. und Klipstein, A. (2002):
Strukturierte und systematische
Abklärung der Belastungen am
Arbeitsplatz mit Hilfe der Ergonomi-
schen Arbeitsplatzabklärung APA.
In: FZS Physiotherapie 4/2002,
22–25.
Vandenboorn, H., Romme, K.,
Schellings, C. (2001): Prävention in
der Physiotherapie. Untersuchung
und Behandlung bei arbeitsbeding-
ten Beschwerden. Urban & Fischer,
München.
Seidel, H.-J. (2002): Arbeits- und
Betriebsmedizin. Thieme, Stuttgart.
PHYSIOTHERAPEUTISCHER PROZESS
Mag. Dr. Ursula Eckler
© Dorothea Haslinger
1,2,3,4,5,6,7,8 10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,...32
Powered by FlippingBook