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April 2016
Physio
Studien
Studiert und kommentiert
Prevention of Low Back Pain
A Systematic Review and Meta-analysis.
Die vorliegende systematische Übersichtsarbeit
und Metaanalyse beschäftigt sich mit der Evidenz
zu Präventionsstrategien bei (unspezifischem)
unterem Rückenschmerz (Nonspecific Low
Back Pain).
Unspezifische (persistierende) Rückenschmerzen
gehören auf Grund der hohen Behandlungskosten und
der teilweise langen Arbeitsausfälle zu den kosten-
intensivsten Schmerzsyndromen bzw. Erkrankungen
im österreichischen Gesundheitssystem. Laut Statistik
Austria leiden aktuell circa 25 Prozent der österrei-
chischen Bevölkerung an chronischen Rückenleiden.
Dabei befindet sich ein beträchtlicher Anteil (circa
40 Prozent) im erwerbstätigen Alter zwischen 30 und
60 Jahren (Statistik Austria, 2015). Ausgehend davon,
dass jeder Mensch einmal in seinem Leben eine akute
Rückenschmerzperiode erlebt und die Zahl der per-
sistierenden SchmerzpatientInnen im Zunehmen
begriffen ist, stellt sich die Frage, welche vorbeugenden
Interventionen sinnvoll erscheinen. Mit dem Hinter-
grund der hohen Gesamtlebenszeitprävalenz erscheint
es klinisch relevant, von sekundärpräventiven Ansätzen
auszugehen.
Studiendesign
Die Literatursuche des diskutierten Reviews erstreckte
sich auf die medizinischen Datenbanken MEDLINE
(PubMed), EMBASE, PEDro und das Cochrane Central
Register of Controlled Trials. Dabei wurde systematisch
nach Studien gesucht, welche sich mit der Fragestellung
zu den Themen »back pain« und »prevention« (= Schlag-
wörter) in randomisierten, kontrollierten Studien (RCT),
d.h. Arbeiten mit hohem Evidenzgrad, auseinander-
setzen. Die inkludierten Studien hatten dabei folgende
Kriterien aufzuweisen:
°
Es bestand keine Schmerzsymptomatik der
ProbandInnen bei Eintritt in die Studie oder
zumindest ein Outcome-Parameter war zu Beginn
der Studie nicht präsent (d.h. es konnte ein
leichter Rückenschmerz vorliegen, aber ProbandIn
war arbeitsfähig),
°
das Ziel war, zukünftigen Rückenschmerzepisoden
vorzubeugen,
°
sie verglichen Gruppeninterventionen mit
Gruppen ohne Intervention, Placebo oder
minimaler Intervention,
°
und erfassten neue Episoden von Rückenschmerz
(oder durch Rückenschmerz hervorgerufene
Krankenstände).
Ausgeschlossen wurden teilrandomisierte Studien
und Arbeiten, welche zwei Präventionsinterventionen
miteinander verglichen.
Die recherchierten Arbeiten wurden mittels PEDro-Score
auf ihre methodologische Qualität hin geprüft. Mit Hilfe
des GRADE-Systems, eine Graduierung von Evidenz und
Empfehlungen in Leitlinien, wurden die Ergebnisse von
(i) hohem Empfehlungscharakter über (ii) moderatem,
(iii) niedrigem bis hin zu (iiii) sehr niedrigem Level der
Empfehlung eingestuft.
© Joachim Wendler - Fotolia.com
Steffens D, Maher CG, Pereira LS, Stevens ML, Oliveira VC,
Chapple M, Teixeira-Salmela LF, Hancock MJ.
JAMA Intern Med. doi:10.001/jamainternmed.2015.7431
Published online January 11, 2016.
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