Die fachliche Herausforderung an die freiwilligen PhysiotherapeutInnen ist
sehr breit gestreut. An der Organisation und Umsetzung von drei dieser
Stationen sind PhysiotherapeutInnen maßgeblich beteiligt:
1
Viele AthletInnen leiden an Schmerzen oder Deformationen im Fußbereich.
Bei den Screenings im Bereich Fit Feet wird neben der Untersuchung der
Fußgesundheit und Hygiene die Fußform und Haltung beurteilt und das Gang-
bild analysiert. Darüber hinaus erhalten die AthletInnen Aufklärung über die
Fußpflege und über gutes Schuhwerk sowie dessen Tauglichkeit und Passform
für Sport und Alltag.
2
Im Health Promotion-Programm spielt das Gesundheitsverhalten (Rauch-,
Ernährungs-, Bewegungs-, Sonnenschutz-Verhalten) die Hauptrolle. Neben
Befragungs- und Education-Stationen in diesen Bereichen werden Screenings
umgesetzt, die das Gesundheitsverhalten teilweise abbilden. Gemessen wird
unter anderem der BMI, der Blutdruck oder die Knochendichte. (Angehende)
DiätologInnen, RadiologietechnologInnen, PhysiotherapeutInnen und Ergothera-
peutInnen führen die Screenings und Befragungen durch, die abschließenden
individuellen Beratungen werden von GesundheitsexpertInnen aus den Berei-
chen Medizin, Diätologie, Physiotherapie und Sportwissenschaften geleitet.
Zusätzliche angebotene Workshops ergänzen das Programm.
3
Ein besonders großer Personalbedarf besteht mit zirka 35 Volunteers pro
Halbtag bei den Screenings im Bereich Fun Fitness, geleitet von Maria Kormann.
Daher wird dieser Bereich durch eine Delegation von zehn Studierenden von
der FH Gesundheitsberufe OÖ und drei weiteren Clinical Directors – Hans-Peter
Hagmüller, Katrin Mansbart und Joachim Jauk – unterstützt. Bei Fun Fitness
werden motorische Grundeigenschaften im Stationenbetrieb getestet. Das
Screening verfolgt das Ziel, die individuelle körperliche Leistungsfähigkeit der
AthletInnen zu erheben. Im Vordergrund steht die Umsetzung der Übungen im
Alltag. Studierende der FH Joanneum haben dieses Übungsprogramm überarbei-
tet, ergänzt und neu aufgelegt. Hier hat sich nun ein weiteres sehr spannendes,
interdisziplinäres Studienprojekt entwickelt: Im Sinne einer professionellen,
modernen und nachhaltigen Umsetzung des Übungsprogrammes wird dieses
Übungsprogramm auch als Video in einem Youtube-Onlinestream verfügbar
sein. An der FH St. Pölten haben unter der Leitung von Anita Kiselka Studie-
rende der Medientechnik gemeinsam mit Studierenden der Physiotherapie
die Übungen gefilmt, um sie als Anwendungsvideos bereitzustellen. Dieses
Projektergebnis soll bei den Spielen als Link zur Verfügung stehen.
Veranstaltungen wie die Special Olympics sind der Beweis dafür, dass die Arbeit
von Freiwilligen wesentlich und unsagbar wertvoll ist und dass Berge versetzt
werden können, wenn sich Menschen in den Dienst der guten Sache stellen.
Das Besondere: Es ist vor allem Zeit, die hier von jeder und jedem einzelnen
freiwilligen HelferIn aufgebracht wird. So entstehen schöne und unvergessliche
Momente, in denen die Menschen wieder ein Stück näher zusammenrücken
und füreinander da sind.
Wir freuen uns auf die Special Olympics World Winter Games 2017 –
another »Heartbeat for the world!«
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Studierende
für gesunde AthletInnen
Ein Volunteer-Projekt zieht weite Kreise
Die Special Olympics in der Steiermark bieten den Rahmen für
eines der größten Gesundheitsscreeningprogramme weltweit:
das Healthy Athletes Programm. Durchführbar ist das Projekt
mithilfe von freiwilligen Studierenden der Physiotherapie.
physio
austria
inform
Februar 2017
15
SPECIAL OLYMPICS
Hans-Peter Hagmüller, MSPhT; Maria Kormann, MSPhT; Anita Kiselka, MSc
Freiwillige HelferInnen für das Healthy Athletes-Programm
Katrin Mansbart, Maria Kormann, Vicky Tilley
(Special Olympics, USA), Hans-Peter Hagmüller
Für die Gesundheitschecks während der World
Winter Games 2017 wurden Studierende der
FH Joanneum Graz, der FH Gesundheitberufe OÖ
und der FH St. Pölten für die Bereiche Fun Fitness,
Health Promotion und Fit Feet als Freiwillige
mobilisiert. Das gesamte Screening basiert auf
der Arbeit dieser Volunteers. Zu den Tests werden
etwa 1.500 AthletInnen erwartet. Sowohl für die
SportlerInnen als auch für die Studierenden brin-
gen die Screenings erheblichen Mehrwert: durch
das Gewinnen von Erfahrung mit den AthletInne-
nen und BetreuerInnen von Special Olympics
und durch den Austausch der Studierenden und
TherapeutInnen untereinander. Barbara Gödl-
Purrer, Lehrende an der FH Joanneum in Graz,
obliegt die Leitung des Projekts.
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