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physio
austria
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Juni 2017
Themenschwerpunkt
Gendermedizin in der Physiotherapie
Physiotherapie im Lichte des Diversitätsmerkmals Geschlecht:
Wie kann es Einfluss auf die Physiotherapie nehmen?
Die Qual der Wahl
Therapeut oder Therapeutin? Patient oder Patientin?
Diese und ähnliche Sätze höre ich immer wieder in mei-
nem Berufsleben als Physiotherapeutin. Aber auch meine
BerufskollegInnen und selbst meine Studierenden im Stu-
diengang Physiotherapie an der FH Campus Wien erzäh-
len von solchen Situationen. Es handelt sich um nicht
unübliche Statements im Zusammenhang mit Physiothe-
rapie, aber inwiefern kann das Geschlecht auf den Verlauf,
die Wirkung oder auch auf die Effizienz der Physiotherapie
Einfluss nehmen? Wie sieht die rechtliche Situation aus?
Das Thema TransgenderpatientInnen wurde bis dato unzu-
reichend wissenschaftlich erforscht und wird daher in die-
sem Artikel nicht berücksichtig, gleichwohl dieses Thema
für den gesamten medizinischen Bereich von großer Be-
deutung ist.
Aspekte auf der Beziehungsebene
Physiotherapeutische Arbeit ist zu einem nicht unerhebli-
chen Teil Beziehungsarbeit. Die Beziehung zwischen The-
rapeutIn und PatientIn kann eine größere Auswirkung auf
den Therapieerfolg haben als die angewandten Techniken.
Das Geschlecht spielt unter Umständen eine wesentliche
Rolle in der therapeutischen Beziehung, ohne dass dies
bewusst wird.
Bachelorarbeit
Derzeit entsteht am Studiengang
Physiotherapie an der FH Campus
Wien die Bachelorarbeit von Albin
Edelmann zum Thema »Das Ge-
schlecht als Einflussfaktor auf den
Therapieerfolg im Rahmen des physio-
therapeutischen Prozesses«.
Durch ExpertInneninterviews und wis-
senschaftliche Basisliteratur findet der
Autor heraus, welchen Einfluss das
Geschlecht auf den physiotherapeuti-
schen Prozess hat.
»ICH MÖCHTE ZU
EINEM MÄNNLICHEN
THERAPEUTEN!«
»MIT WEIBLICHEN
PATIENTINNEN
ARBEITE ICH
LIEBER!«