Previous Page  22 / 40 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 22 / 40 Next Page
Page Background

22

physio

austria

inform

April 2017

Themenschwerpunkt

Multikulturalität in der Physiotherapie

Bedeutung von

Migrationsbewegungen von

und für PhysiotherapeutInnen

Kompetenz zu Kommunikation und Ethik

in einem globalisierten Miteinander

PhysiotherapeutInnen stellen eine verhältnismäßig

mobile Gruppe der reglementierten Berufe dar (siehe

Grafik). Daher müssen sie sich zutiefst individuali-

sierten und zugleich globalen Herausforderungen des

professionellen Miteinanders stellen. Die Werkzeuge,

die sie hierfür in die Hand bekommen, sind mitunter

aufgrund der jeweiligen Ausbildung unterschiedlich.

Aber es gibt auch Bestrebungen, international eine

Orientierung zu geben.

Basiskompetenz

Sozialkommunikative und persönliche Kompetenzen

werden als Teil der Grundausbildung von Physiothera-

peutInnen in Österreich vermittelt und sind in der

FH-MTD-Ausbildungsverordnung festgehalten. Zudem

wird versucht, die grundsätzlichen Basisfähigkeiten

hierzu bereits im Rahmen des Aufnahmeverfahrens

zum Physiotherapiestudium zu ermitteln. Das Kompe-

tenzprofil der PhysiotherapeutInnen (Physio Austria,

2016) beschreibt die Rolle des Kommunikators/

der Kommunikatorin dahingehend, dass Berufs-

angehörige vertrauensvolle Beziehungen in ihrem

Umfeld ermöglichen und Informationen zielgruppen-

orientiert weitergeben.

Im der Physiotherapie zugrunde liegenden Studium sollen

demnach folgende Kompetenzen erworben werden:

°

Effektive Kommunikation mit PatientInnen/

KlientInnen und Angehörigen zur Entwicklung

einer professionellen, therapeutischen Beziehung

°

Effektive Kommunikation und Entscheidungsfindung

in intra- und interprofessionellen Teams

°

Professionelles Auftreten gegenüber Stakeholdern

zur Repräsentanz der eigenen Profession

Das heißt auch, dass AbsolventInnen sich einer adres-

satInnenadäquaten Sprache bedienen, geeignete Kom-

munikationsstrategien auswählen, angemessene verbale,

non-verbale, schriftliche und elektronische Kommunikati-

onstechniken anwenden und sich einer respektvollen und

empathischen Grundhaltung verpflichtet fühlen sollen.

Aber auch in den anderen Rollen, welche Physiothera-

peutInnen im Rahmen ihrer Berufsausübung erfüllen,

haben Aspekte des reflektierten Miteinanders – mit

Berücksichtigung individueller und umfeldbezogener

Kultur – Einfluss auf das Erreichen gesetzter Ziele.

Wie gehen wir damit um, dass unsere KollegInnen oder PatientInnen/

KlientInnen andere kulturelle Hintergründe haben? Oder wenn wir

einen anderen kulturellen Hintergrund haben als unsere KollegInnen

oder PatientInnen/KlientInnen? Welche Wechselwirkungen ergeben

sich aus dem (kulturellen) Umfeld in seinen unterschiedlichen

Färbungen und wie gehen wir damit um?

ErgotherapeutIn

MasseurIn/

Medizinische BademeisterIn

Zahnarzt/Zahnärztin

ApothekerIn

Arzt/Ärztin

LehrerIn (alle Lehrämter/

an Sekundarschulen)

BaumeisterIn

KrankenpflegerhelferIn

7000

6000

5000

4000

3000

2000

1000

0

6831

629

632

708

763

924

1377

1503

2340

4272

Krankenschwester/

Krankenpfleger

PhysiotherapeutIn

ABB.

Rangfolge der Niederlassungen reglementierter Berufe

aus den europäischen Ländern in Österreich

Berufe sind nach Anzahl der Entscheidungen,

die über Anerkennungsanträge mit dem Ziel

der Niederlassung innerhalb der EU-Mitglied-

staaten, des EWR und der Schweiz getroffen

wurden, gereiht. Zeitraum 1997/98 bis 2016.

Entnommen der Reglementierte Berufe-

Datenbank der Europäischen Kommission.