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Dezember 2015

11

Nationaler Aktionsplan für seltene Erkrankungen

Der Nationale Aktionsplan für seltene Erkrankungen,

Kurztitel:

NAP.se

, wurde im Auftrag des Bundesministe-

riums für Gesundheit von der Nationalen Koordinations-

stelle für seltene Erkrankungen (NKSE) in Zusammen-

arbeit mit den zwei beratenden Gremien – ExpertInnen-

gruppe für seltene Erkrankungen und Strategische Platt-

form für seltene Erkrankungen – erstellt. Die zentralen

Financiers im Gesundheitswesen, Bund, Länder, Sozial-

versicherungen, waren in den gesamten Prozess der

Erstellung des

NAP.se

eingebunden: als Mitglieder der

zwei zuvor genannten Gremien, ebenso wie als Mitglieder

der Fachgruppe Planung, denen der

NAP.se

bei mehreren

Sitzungen zur Kenntnis gebracht und zur Begutachtung

vorgelegt wurde. Darüber hinaus waren weitere relevante

Ministerien – die Bundesministerien für Arbeit, Soziales

und Konsumentenschutz sowie für Wissenschaft,

Forschung und Wirtschaft – durch ihre Vertretung in der

ExpertInnengruppe für seltene Erkrankungen maßgeblich

in der Erstellung des

NAP.se

involviert.

Der

NAP.se

setzt neun zentrale Themenschwerpunkte

(= Handlungsfelder), die sowohl die europäischen

Empfehlungen als auch die nationalen Erfordernisse

berücksichtigen. Die neun Handlungsfelder (HF) sind:

°

HF 1:

Abbildung der seltenen Erkrankungen

im Gesundheits- und Sozialsystem

°

HF 2:

Verbesserung der medizinisch-klinischen

Versorgung der von seltenen Erkrankungen Betroffenen

°

HF 3:

Verbesserung der Diagnostik von

seltenen Erkrankungen

°

HF 4:

Verbesserung der Therapie und des Zugangs zu

Therapien für von seltenen Erkrankungen Betroffene

°

HF 5:

Förderung der Forschung im Bereich

seltene Erkrankungen

°

HF 6:

Verbesserung des Wissens über und des

Bewusstseins hinsichtlich seltene/r Erkrankungen

°

HF 7:

Verbesserung der epidemiologischen Kenntnisse

im Kontext seltener Erkrankungen

°

HF 8:

Einrichtung ständiger Beratungsgremien

für seltene Erkrankungen beim BMG

°

HF 9:

Anerkennung der Leistungen der Selbsthilfe

Auch Pro Rare Austria bzw. VertreterInnen verschiedener

Selbsthilfeorganisationen haben über mehrere Jahre in

der ExpertInnengruppe für seltene Erkrankungen intensiv

mitgearbeitet und so ganz wesentlich zur Erstellung des

NAP.se

beigetragen.

Anlässlich des Tages der Seltenen Erkrankungen am

28. Februar 2015 präsentierte das Bundesministerium

für Gesundheit den

NAP.se

und veröffentlichte ihn auf

ihrer Website.

Dort heißt es dazu: »Der Plan soll für die Betroffenen eine

bessere Versorgung ermöglichen. Eine bessere Koordina-

tion soll zu einer Verbesserung der Diagnostik und Thera-

pie von seltenen Erkrankungen führen.« Nun geht es von

der Planung in die Umsetzung. Pro Rare Austria ist auch

weiterhin als Beirat für Seltene Erkrankungen aktiv und

konstruktiv an der Umsetzung der Maßnahmen, die im

NAP.se

zusammengefasst sind, beteiligt.

Dr. Rainer Riedl

SELTENHEITSWERT

Dr. Rainer Riedl

© LiliGraphie – Fotolia.com

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