inform Nr.2 April 2014 - page 31

physio
austria
inform
April 2014
31
FÖRDERPREIS
Constance Schlegl
Die Indoor-Gruppe besuchte Personen mit
mittlerer und hoher Sturzgefährdung, mobil
sowohl mit als ohne Gehhilfe. Zusätzlich
erhielten die BewohnerInnen drei mal Physio-
therapie im Einzelkontakt um das Gelernte zu
festigen und gezielt auf das der Sturzgefähr-
dung zugrunde liegende Problem Therapie zu
erhalten. Von ergotherapeutischer Seite er-
folgt eine Überprüfung der verwendeten Geh-
hilfen und wenn notwendig eine Adaptierung.
In die Outdoor-Gruppe kamen Personen mit
leichter Sturzgefährdung, maximal Stock oder
Krücke als Gehhilfe. Ziel war ein sicheres und
sturzfreies Fortbewegen im Außenbereich.
Elemente des Otago-Programmes bilden die
Grundlage für den Aufwärmteil des Gruppen-
trainings, der Aufbau der Einheiten orientiert
sich an gegebenen Gefahrenquellen für einen
möglichen Sturz. Es wurde mit therapeuti-
schen Hilfsmitteln (Therapiestöcke, Smoveys,
Kegel, etc.) an der Verbesserung der Koordi-
nation, des Gleichgewichts sowie Kraft und
Ausdauer gearbeitet. Ebenso wurde der
neben dem Haus angesiedelte Bewegungs-
park ins Training einbezogen. Physiothera-
peutische Intervention im Einzelkontakt fand
nach Bedarf, jedenfalls einmal 30 Minuten
lang, statt.
Die Verminderung der Sturzgefährdung zeigt
sich anhand der Evaluierung der Assesse-
ments (4 Balance Scale, Chair Rise Test,
Tinetti). An der Indoor-Gruppe nahmen zehn
Personen über fünf Wochen teil, es gab zwei
krankheitsbedingte Dropouts. Das Durch-
schnittsalter betrug 89,25 Jahre. Eingangs
wies die Gruppe ein nach Tinetti durch-
schnittlich »deutlich erhöhtes« Sturzrisiko auf
(14,75 von 28 möglichen Punkten). Am Ende
des Kurses war das durchschnittliche Sturz-
risiko der Gruppe auf ein »eventuell erhöhtes«
(21,25 Punkte) gesunken.
Die Outdoor-Gruppe hatte bei einer ursprüng-
lichen TeilnehmerInnenzahl von acht Perso-
nen ein Dropout. Das Durchschnittsalter
lag bei 86,43 Jahren. Sie wies bei einem
Eingangsergebnis von durchschnittlich
erhöhter Sturzgefährdung (19,71 Punkte)
eine Verbesserung auf ein eventuell erhöhtes
Sturzrisiko (23,14 Punkte) auf. Eine Person
konnte am Ende sogar die maximale Punkte-
anzahl erreichen und wies somit keine
Sturzgefährdung mehr auf.
© Schlegl/Barkacs
© Schlegl/Barkacs
1...,21,22,23,24,25,26,27,28,29,30 32
Powered by FlippingBook