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physio
austria
inform
Februar 2012
Die laufende Debatte um die Sparmaß-
nahmen zur Sanierung des öffentlichen
Haushaltes geht sicher nicht spurlos am
Pensions- und Gesundheitssystem vorbei.
Immer öfter ist in diesem Zusammenhang
auch von längerem Arbeiten die Rede:
Die Anhebung des faktischen Pensionsalters
ist das große Ziel, ohne das eine nachhaltige
Sanierung des Systems wohl nicht zu gelin-
gen scheint. Länger arbeiten, das bedeutet
in der Realität, die Menschen länger im
Arbeitsprozess zu halten und sie nicht in
eine frühere, oft gesundheitsbedingte
Pension zu schicken.
Hier kann gerade die Physiotherapie einen
ganz entscheidenden Beitrag leisten. Das
beginnt bei der Rehabilitation nach Unfällen,
führt über die Hilfe bei Leiden, die durch
berufliche Tätigkeit ausgelöst werden,
und geht bis hin zur Gestaltung des Arbeits-
platzes nach den Bedürfnissen älterer
ArbeitnehmerInnen.
Natürlich geht es uns als TherapeutInnen
dabei in erster Linie um die Gesundheit der
Betroffenen. Doch man darf – und muss –
es auch politisch sehen. Jede Investition in
Physiotherapie ist nicht nur eine Investition
in mehr Lebensqualität sondern vielfach
auch eine Investition, den Menschen einen
längeren Verbleib im Erwerbsleben erst
möglich zu machen. Das ist eine gute
Investition – für den einzelnen aber auch aus
Sicht der Gesamtgesellschaft. Denn allzu oft
wurde bereits versucht, an Stellen zu sparen,
die sich als wenig durchdacht herausgestellt
haben.
Aber es ist natürlich nicht eine reine
Ressourcenfrage – dass diese bereitgestellt
werden müssen, ist die bloße Vorausset-
zung. Vielmehr muss auch eine Bereitschaft
dafür da sein, Physiotherapie anzunehmen.
Sie ist schließlich kein Medikament, das man
einfach schlucken kann. Sie erfordert nicht
nur Kooperation sondern auch körperlichen
Einsatz auf Seite des PatientInnen.
Wenn kein Bewusstsein dafür da ist, dass
ein gesunder Körper kein Geschenk sondern
vielmehr auch ein Resultat der eigenen
Handlungen (oder deren Unterlassung ist)
ist der/die beste TherapeutIn chancenlos.
Die Selbstverantwortung des Einzelnen darf
und muss sein – und man darf sie auch als
Gesellschaft einfordern. Wer nicht einsieht,
dass es besser ist, statt zur Zigarette zu den
Walking Stöcken zu greifen oder die Stiegen
statt dem Aufzug zu benützen, dem wird
auch das beste Angebot an Physiotherapie
nicht zu mehr Gesundheit verhelfen.
In diesem Sinne wünsche ich allen
LeserInnen ein erfolgreiches und
sportliches Jahr 2012, dem europäischen
»Jahr des aktiven Alterns und der
Gerechtigkeit zwischen den Generationen«.
Silvia Mériaux Kratochvila, M.Ed., PT
PRÄSIDENTIN
Themenschwerpunkt
Geriatrie
Statt der Zigarette
die Walking-Stöcke
EDITORIAL
Silvia Mériaux-Kratochvila, M.Ed., PT
Impressum
MEDIENINHABER, HERAUSGEBER
UND REDAKTION
physio
austria
Bundesverband der
PhysiotherapeutInnen Österreichs
Linke Wienzeile 8/28, A-1060 Wien
Tel. (01) 587 99 51-0, Fax DW-30
ZVR 511125857
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RESSORT BERUFSPOLITIK
Mag. Nicole Muzar, PT,
Ressort Berufspolitik-Medizinrecht:
Mag. Agnes Görny,
RESSORT BILDUNG
Mag. Benjamin Englert,
Elisabeth Wilfinger,
RESSORT ADMINISTRATION
Petra Ritzal,
,
Eva Maierhofer, office@physioaus-
tria.at
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nach Vereinbarung
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Mag. Ruth Bernhardt
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Verbandsbüro eingelangt sein.
Ist dieser Tag ein Samstag, Sonn-
oder Feiertag, so gilt der nächste
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WEITERE MITARBEITERINNEN
DIESER AUSGABE
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Gerti Wewerka, MSc, PT
Claudia Beckmann, PT
Elisabeth Durec, MSc, PT
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Klaus G. Kessler, MSc
Constance Schlegl, PT
Stefan Podar, M. App. Sc.
OA Dr. Walter Müller
Ludwig de Meyer, PT
Valid Hanuna, PT
Günter Ernst
CHEFREDAKTEUR
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GESTALTUNG
Dechant Grafische Arbeiten
FOTOS
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© Physio Austria, ausgenommen:
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FARBKORREKTUR UND RETUSCHE
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Abo (5 Ausgaben/Jahr): 28 Euro
(Inland), 48 Euro (Ausland).
STORNO
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