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ANERKENNUNG

Claudia Seidl, MSc

Verstanden ist nicht immer einverstanden

Um in der Organisation Krankenhaus »Einverständnis«

zu bekommen, ist der Platz der Physiotherapie sowohl

in der Aufbau- als auch in der Ablauforganisation (Pro-

zesslandkarte) von zentraler Bedeutung. Einverständnis

bedeutet, dass sich die Physiotherapie in den Kern-

prozessen der Prozesslandschaft wiederfindet. Auf-

gaben, Kompetenzen und Verantwortungen müssen für

alle Beteiligten klar sein, wobei das Vertrauen der Kran-

kenhausleitung in die Bereitschaft und Fähigkeit der

Physiotherapie, sich im Sinne der Organisationsziele zu

entwickeln, wesentlich ist. Ein kreatives, engagiertes

Physiotherapieteam kann – wenn es die Möglichkeit hat,

sich zu artikulieren und Ideen umzusetzen – eine wahre

Schatztruhe für ein Krankenhaus sein.

PRAKTISCHE BEISPIELE

Interdisziplinäre, elektronische Verlaufsdokumentationen

eignen sich, um Physiotherapie als Teil des Kernpro-

zesses zu etablieren. Ein aktueller Bericht der Physio-

therapie kann und soll fixer Bestandteil des Arztbriefes

werden. Die Durchführung von therapeutischen Assess-

ments dient der Überprüfung des Therapieerfolges und

als Benchmark.

Einverstanden ist nicht immer angewendet

In der Organisation Krankenhaus gibt es naturgemäß

immer wieder Veränderungsprozesse, die auch Physio-

therapeutInnen betreffen. Selbstverständlich haben

auch sie die Veränderungen in einer Organisation mit-

zutragen. Die Herausforderung liegt darin, den einzelnen

MitarbeiterInnen die Möglichkeit zu geben, sich persön-

lich zu engagieren und einzubringen – sei es durch

Veränderungs- oder Verbesserungsvorschläge, durch

neue Konzepte oder durch die Organisation von Projek-

ten oder Events. Leitende PhysiotherapeutInnen müssen

ihre MitarbeiterInnen als wertvolle KollegInnen mit vielen

Fähigkeiten erkennen und deren Ressourcen entspre-

chend einsetzen. Zudem sollten sie ein Umfeld schaffen,

in dem Vertrauen und ein gutes Arbeitsklima herrschen.

Angewendet heißt noch lange nicht beibehalten

Wenn Möglichkeiten geschaffen wurden, Vorschläge um-

zusetzen und entsprechende Wertschätzung zu erfahren,

können sich MitarbeiterInnen besser mit den Unterneh-

menszielen identifizieren. Ist die Physiotherapie im Kran-

kenhaus erst gut positioniert, gilt es, die Qualität dieser

Positionierung beizubehalten. Die Zusammenarbeit im

Team ist fortlaufend zu reflektieren, die Anforderungen

und Bedürfnisse der Zielgruppen sind im Bedarfsfall neu

zu definieren. So wird die »Marke Physiotherapie« von

engagierten MitarbeiterInnen, die sich als Repräsen-

tantInnen der Physiotherapie sehen und als solche

wahrgenommen werden wollen, getragen und ständig

weiterentwickelt.

Physiotherapie

PATIENTiNNEN

ANGEHÖRIGE

FACHÄRTZLICHER

BEREICH

ZUWEISERiNNEN

GESUNDHEITS-

UND

KRANKENPFLEGE

ERGOTHERAPIE

LOGOPÄDIE

KLINISCHE

PSYCHOLOGIE

SOZIALARBEIT

ARBEITSMEDIZIN

BILDUNGS-

EINRICHTUNGEN

KLINIKLEITUNG

MANAGEMENT

FACHABTEILUNGEN

DIÄTOLOGIE

Schema:

Kommunikationsumfeld

der Physiotherapie (Seidl)

physio

austria

inform

September 2016

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