Ramona Rosenthal
Welcher Berufsgruppe gehören Sie an?
Gehobener Gesundheits- und Kranken-
pflegedienst, Systemischer Coach.
Was bedeutet für Sie Interdisziplinarität?
Mindestens zwei Professionen arbeiten
gemeinsam an einem übergeordneten Ziel.
An welchen Schnittstellen arbeiten
Sie beruflich mit PhysiotherapeutInnen
zusammen?
Im Multiple Sklerose Tageszentrum der
CS Caritas Socialis in der Arbeit für die
KlientInnen (z.B. in Transfersituationen, sowie
in Form von Besprechungen und in der Tages-
und Wochenplanung). Als Führungskraft un-
terstütze ich PhysiotherapeutInnen in ihrer
Arbeitsweise und stelle ihnen erforderliche
Strukturen und Ressourcen zur Verfügung.
Könnten Sie mir hierzu ein konkretes
Beispiel nennen?
Durch Implementierung von Maietta-Hatch
(MH) Kinaesthetics und Schulung des gesam-
ten Teams habe ich das Ziel verfolgt, meinem
Team eine gemeinsame Sprache zu geben.
MH Kinaesthetics erlebe ich als ein für alle
Berufsgruppen nutzvolles Werkzeug um
Bewegungswahrnehmung zu optimieren, und
konnte damit auch ein wichtiges Thema der
Physiotherapie ansprechen. Z.B. entwickelt
im Alltag häufig die Pflege gemeinsam mit
PhysiotherapeutInnen Strategien, wie jemand
vom Boden oder aus einem Stuhl am effizien-
testen aufstehen kann.
Aus der Erfahrung dieser Zusammenarbeit
heraus, was sind für Sie Erfolgsfaktoren
gelebter Interdisziplinarität?
Wenn ich etwas dazulerne, und wenn es uns
dadurch gelingt, KlientInnen zu erreichen,
und diese mit den vorhandenen Ressourcen
optimal unterstützt und in der eigenen Selbst-
wirksamkeit gestärkt werden.
Theresa Lüftenegger, MSc
Welcher Berufsgruppe gehören Sie an?
Ich bin Ergotherapeutin.
Was bedeutet für Sie Interdisziplinarität?
Interdisziplinarität oder Interprofessionalität
bedeutet für mich, die Zusammenarbeit
diverser Berufsgruppen des Gesundheits-
sektors zur Erreichung PatientInnen- bzw.
KlientInnen-zentrierter Ziele. Mit Hilfe inter-
professioneller Kommunikation und Arbeit
werden berufsspezifische Kompetenzen –
bezogen auf die jeweiligen Ziele der Patien-
tInnen/KlientInnen – besser genutzt und
verstanden. Dadurch ergibt sich eine
zufriedenstellende Zusammenarbeit von
PatientInnen/KlientInnen und allen beteilig-
ten Berufsgruppen.
An welchen Schnittstellen arbeiten
Sie beruflich mit PhysiotherapeutInnen
zusammen?
Einerseits arbeite ich im Multiple Sklerose
Tageszentrum sehr eng in der Erreichung
PatientInnen- bzw. KlientInnen-zentrierter
Ziele mit PhysiotherapeutInnen zusammen,
andererseits auch vermehrt in der Betreuung
diverser PraktikantInnen.
Könnten Sie mir hierzu ein konkretes
Beispiel nennen?
Bezugnehmend auf die vorhergehende
Frage, konnte ich bei einem interprofessio-
nellen PraktikantInnenprojekt namens
»Voneinander Lernen im Team« mitwirken
(für Interessierte gibt hierzu ein Video auf
Youtube). Im Zuge dessen war es mir mög-
lich, sowohl meine persönliche interprofes-
sionelle Zusammenarbeit, als auch jene
unserer PraktikantInnen zu reflektieren
und zu fördern.
Aus der Erfahrung dieser Zusammenarbeit
heraus, was sind für Sie Erfolgsfaktoren
gelebter Interdisziplinarität?
Vertrauen, Wohlwollen, Interesse und
Neugierde!
Jakob Doppler, MSc
Welcher Berufsgruppe gehören Sie an?
Wissenschaftler und Dozent im Studiengang
Digital Healthcare an der FH St. Pölten.
Was bedeutet für Sie Interdisziplinarität?
Interdisziplinarität in Lehre und Forschung
ist die Grundvoraussetzung um den Heraus-
forderungen im Gesundheitswesen bei
zunehmendem Kostendruck mit gleichblei-
bender Behandlungsqualität begegnen zu
können. Dazu muss ein Konsens über die die
unterschiedlichen Arbeitsweisen existieren.
An welchen Schnittstellen arbeiten
Sie beruflich mit PhysiotherapeutInnen
zusammen?
Das Herzstück an der FH St. Pölten ist
sicherlich der interdisziplinäre und for-
schungsnahe Master Digital Healthcare, der
die Kompetenzen der praktischen Gesund-
heitsarbeit mit dem Wissen der Informations-
und Kommunikationstechnologie verbindet.
Aber auch in der Forschung und Entwicklung
(F&E) gibt es entscheidende Ansätze.
Könnten Sie mir hierzu ein konkretes
Beispiel nennen?
Es gibt zahlreiche kooperative Projekte, wie
z.B. den Bau von Sensorsystemen für mobile
Feedbackapplikationen in der Gangrehabili-
tation (CARMA) oder videobasierte Informa-
tionsplattformen für die Telepartizipation
älterer Menschen (BRELOMATE).
Aus der Erfahrung dieser Zusammenarbeit
heraus, was sind für Sie Erfolgsfaktoren
gelebter Interdisziplinarität?
Das oberste Ziel ist die Berücksichtigung der
individuellen Bedürfnisse der PatientInnen im
Rahmen eines modernen Gesundheits
wesens.
Themenschwerpunkt
Physiotherapie und Interdisziplinarität
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