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physio

austria

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September 2016

11

© Andrey Kiselev – Fotolia.com

1

Nutzen Sie den Mini-me-Effekt

Machen Sie zunächst eine Auflistung Ihrer Stärken:

Was können Sie besonders gut? Denken Sie dabei

nicht nur an Ihre Ausbildungen, sondern auch an Ihre

Persönlichkeit und wie Sie Physiotherapie praktizieren.

Geht es bei Ihnen humorvoll zu oder sind Sie beson-

ders sensibel? Haben Sie ein großes Kontaktnetzwerk,

das Sie Ihren KundInnen bieten, oder punkten Sie

mit Sportlichkeit? Sie brauchen diese Liste, denn Ihre

Stärken sollten sich im Auftritt, in der Gestaltung der

Praxis und in Ihrer Arbeit zeigen. Aus der Psychologie

wissen wir, dass im KundInnenverhalten gilt: Gleich

und Gleich gesellt sich gern. Das bedeutet, dass

KundInnen, die ähnliche Stärken und Vorlieben haben

wie Sie selbst, sich tendenziell eher an Sie wenden

werden und loyaler sind. Man nennt das den »Mini-

me-Effekt«. Daher: Stellen Sie Ihre Stärken, Ihre Art

und Persönlichkeit in die Auslage!

2

Sagen Sie, wer Sie sind, nicht,

wer Sie nicht sind

In vielen Gesprächen mit PhysiotherapeutInnen höre

ich, dass sie sich selbst nicht als MasseurInnen

bezeichnen lassen möchten, keine WellnesstrainerIn-

nen und keine OsteopathInnen sind. Das Wort »nicht«

hat einen bedenklichen Hintergrund: Es wird im Gehirn

nicht wirklich gehört. Sie kennen vielleicht das Spiel,

wenn einE TrainerIn zu Ihnen sagt: Denken Sie bitte

nicht an einen rosa Elefanten. Und schon taucht dieser

in Ihren Gedanken auf. Das Wort »nicht« hat Ihr Gehirn

negiert. So geht es KundInnen, wenn Sie aufzählen,

was Sie nicht sind. Was aber sind Sie? Überlegen

Sie, was Sie können und Ihre KundInnen brauchen:

SchmerztherapeutInnen? AllrounderInnen für den

Bewegungsapparat? SpezialistInnen für Mobilität?

Setzen Sie das in der Kommunikation ein.

3

Tanzen Sie nicht auf allen Hochzeiten

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass in Zeiten

von Social Media jedes Unternehmen auf allen

Kanälen vertreten sein muss. Es ist absolut nicht

notwendig, dass Sie gleichzeitig eine Webseite,

einen Facebook-Auftritt, einen Twitter-Account,

ein Xing-Profil, Instagram und WhatsApp bedienen

und vielleicht noch Inserate im Gemeindemagazin

schalten oder Interviews geben. Für die Physio-

Praxis heißt das: Wählen Sie aus der Vielfalt der

heute möglichen Medien und Kanäle jene aus,

die zu Ihnen und zu Ihren KundInnen passen und

für die Sie Zeit haben. Schlecht gewartete Social-

Media-Seiten machen einen negativen Eindruck.

Lieber weniger, dafür besser betreut.

4

Aktivieren Sie Ihre KundInnen

WOM - word-of-mouth - ist die stärkste »Waffe«

in der Kommunikation. Bitten Sie Ihre KundInnen,

Sie weiterzuempfehlen, wenn sie zufrieden waren.

Allerdings dürfen Sie KundInnen nicht zu einer

schriftlichen Empfehlung auffordern. Als Physio-

therapeutInnen ist es Ihnen nicht erlaubt, PatientIn-

nen als Testimonials auf Ihrer Website vorzustellen,

da Sie der gesetzlichen Werbebeschränkung unter-

liegen. Es spricht aber nichts dagegen, sich nach

einer Sitzung zu verabschieden mit den Worten:

»Wenn Sie unsere gemeinsame Arbeit für Ihre

Gesundheit schätzen, bitte erzählen Sie es weiter.«

Tipps fürs Marketing in der Physio-Praxis

POSITIONIERUNG

Mag. Gerhild Deutinger