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physio

austria

inform

Juni 2015

Für Biomedizinische AnalytikerInnen kann

diese dynamische Entwicklung einen Para-

digmenwechsel bedeuten: Ihre für PatientIn-

nen bislang meist unsichtbare Arbeit soll als

wesentlicher Beitrag zur gesamtheitlichen

PatientInnenversorgung wahrgenommen, un-

mittelbar erlebbar und sichtbar gemacht wer-

den. Ihre Rolle als »Diagnostic Partners« und

Nahtstellenmanager zwischen ÄrztInnen, an-

deren Gesundheitsberufen und PatientInnen

hat sich bereits in vielen europäischen Län-

dern mit gut ausgebauten Gesundheits- und

Versorgungsstrukturen, wie beispielsweise

Norwegen, Schweden und Dänemark, als

berechtigt und sinnvoll erwiesen.

Im Rahmen der aktuellen Gesundheitsreform

werden nun auch in Österreich Stukturen zur

so genannten Primary Health Care (PHC) -

der dezentralen, niederschwelligen Primär-

versorgung von PatientInnen vor allem in

ländlichen Gebieten – erarbeitet und umge-

setzt. Für Biomedizinische AnalytikerInnen

bietet sich hier die Chance, sich mit eigenen

Konzepten aktiv an dieser Weichenstellung

zu beteiligen, um an der Etablierung von

PHC-Strukturen und somit direkt an der

Verbesserung der Versorgungsqualität von

PatientInnen mitzuwirken.

Biomedizinische

Analytik – quo vadis?

Herausforderungen und Chancen

für eine der sieben MTD-Berufsgruppen Österreichs

Fragt man PatientInnen, welche Rolle Bio-

medizinische AnalytikerInnen für ihre Ge-

sundheitsversorgung spielen, werden sie im

besten Fall darüber Bescheid wissen, dass

diese Berufsgruppe vorwiegend in medizini-

schen Labors arbeitet und vor allem etwas

mit Blutbefunden zu tun hat. Das ist grund-

sätzlich richtig, denn über 70 Prozent aller

gestellten Diagnosen beruhen auf Labor-

analysen, die von Biomedizinischen Analyti-

kerInnen durchgeführt wurden. Als diagnosti-

scher Gesundheitsberuf drängen wir aber

immer mehr auch in Bereiche mit engem

PatientInnenkontakt und vor allem auch in

die Domäne der Gesundheitsprävention vor.

Im gesellschaftspolitischen Wandel

Über die gesetzlichen Anforderungen hin-

sichtlich berufsspezifischer Prozess-, Struk-

tur- und Ergebnisqualität hinaus ist in den

vergangenen Jahren insbesondere auch die

Erwartungshaltung der – großteils medizi-

nisch immer besser aufgeklärten – Bevölke-

rung in Bezug auf die Leistungs- und

Servicebereitschaft von Gesundheitsberufen

kontinuierlich gestiegen. Daher ist es für alle

Health Professionals wichtig, ihre Stellung

innerhalb des Gesundheitssystems zu reflek-

tieren und ihr Profil – vor allem durch die

Erweiterung ihrer Aufgaben und Verantwor-

tungen - in der Wahrnehmung der Öffentlich-

keit zu schärfen.

Fokus

MTD-Berufe

»ALS DIAGNOSTISCHER GESUNDHEITS-

BERUF DRÄNGEN WIR IMMER MEHR

AUCH IN BEREICHE MIT ENGEM

PATIENTiNNENKONTAKT UND VOR

ALLEM AUCH IN DIE DOMÄNE DER

GESUNDHEITSPRÄVENTION VOR.«