inform Nr.1 Jänner 2014 - page 8

Heute dient die Physikalische Therapie in
ihrem gesamten Spektrum als Werkzeug
und Maßnahmentool im Rahmen des Physio-
therapeutischen Prozesses. Im gesetzlichen
Berufsbild (MTD-G, § 2. (1) ist dies wie folgt
dargestellt: »Der physiotherapeutische
Dienst umfasst die eigenverantwortliche
Anwendung aller physiotherapeutischen
Maßnahmen […]. Hierzu gehören insbeson-
dere die mechanotherapeutischen Maßnah-
men, wie alle Arten von Bewegungstherapie,
Perzeption, manuelle Therapie der Gelenke,
Atemtherapie, alle Arten von Heilmassagen,
Reflexzonentherapien, Lymphdrainagen,
Ultraschalltherapie, weiters alle elektro-,
thermo-, photo-, hydro- und balneothera-
peutischen Maßnahmen sowie berufs-
spezifische Befundungsverfahren und die
Mitwirkung bei elektrodiagnostischen
Untersuchungen …«.
In der Ausbildung an den Fachhochschulen
wird nicht nur dem gesetzlichen Berufsbild
Rechnung getragen, sondern zudem auf ein
umfassendes Verständnis des Physiothera-
peutischen Prozesses, der einerseits die
Vorgehensweise einer strukturierten Unter-
suchung und Behandlung und andererseits
die fortlaufende Interpretation, Reflexion und
Evaluation der einzelnen Schritte beinhaltet,
Wert gelegt.
Im Rahmen der Lehrveranstaltungen und in
den Pflicht- und Wahlpraktika wird darauf ge-
achtet, dass die Studierenden die Wirkungs-
weise und Kontraindikationen der Verfahren
der physikalischen Therapie kennen und
diese patientenangepasst praktisch auswäh-
len und anwenden können. Mit dem Erwerb
der Berufsberechtigung sollen die Physio-
therapeutInnen, dem klinischen Zustandsbild
von PatientInnen entsprechende, Maßnah-
men der physikalischen Therapie zur
Schmerzbeeinflussung und/oder zur Beein-
flussung des neuromuskulären Systems
sowie des Stoffwechsels zuordnen und
patientenangepasst unter Berücksichtigung
etwaiger Kontraindikationen anwenden
können.
Der (ärztliche) Fachbereich der »Physikali-
schen Medizin und Rehabilitation« ist eng
mit der Physikalischen Therapie verknüpft.
Als Sonderfach umfasst er die »…Präven-
tion, Diagnostik und Behandlung von
Krankheiten und Funktionsstörungen aller
Organsysteme, insbesondere mit physika-
lischen Mitteln […].« Das Aufgabengebiet
beinhaltet insbesondere die Mechano-,
Elektro-, Thermo- und Photodiagnostik,
die Mechano- und Bewegungstherapie,
Ergo-, Elektro-, Thermo-, Photo-, Hydrothera-
pie, Inhalation, Balneo- und Klimatherapie.
Die Durchführung physikalischer Maß-
nahmen zu Heilzwecken nach ärztlicher
Themenschwerpunkt
Physikalische Therapie
8
physio
austria
inform
Februar 2014
LITERATUR
Gutenbrunner Ch., Glaesner J.-J.,
Rehabilitation,Physikalische Therapie
und Naturheilverfahren, Springer,
Heidelberg 2007
Hüter-Becker A., Dölken M. (Hrsg),
Physikalische Therapie, Massage,
Elektrotherapie und Lymphdrainage,
2. Auflage,Thieme, Stuttgart, 2007
QUELLEN
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general/berufsprofil.pdf
Lehrveranstaltungsbeschreibung Physi-
kalische Therapie, Kompetenzerwerb,
Modul PTR, FH-G OÖ GmBH, 2010
MAB-Gesetz i.d.g.F , Med. Masseur- und
Heilmasseurgesetz – MMHmG i.d.g.F; § 5.
(1) Berufsbild, § 14. Berufsausübung
Rasterzeugnis der ÖÄK; Sonderfach
Physikalische Medizin und Rehabilitaiton
© Eckerstorfer
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