In Zeiten der Globalisierung, die mit ihren vielfältigen internationalen Bezügen
auf viele Lebensbereiche wirkt, sind wir auch in der Physiotherapie zunehmend
mit Auswirkungen internationaler Entwicklungen konfrontiert.
Zu nennen sind hier im Besonderen europäische Übereinkommen mit Wirkung
auf die Freizügigkeit der Berufsausübung innerhalb Europas, die einerseits die
Mobilität von PhysiotherapeutInnen in Europa erleichtern aber auch große Heraus-
forderungen dahingehend mit sich bringen, als es zunehmend schwieriger wird,
von einem einheitlichen Kompetenzprofil von PhysiotherapeutInnen auszugehen.
So führen sich unterscheidende Berufsberechtigungen in den Ländern der euro-
päischen Union beispielsweise zu unterschiedlichen Ausbildungen hinsichtlich
Inhalt und Dauer. Ergebnis dieser Entwicklungen ist unter anderem, dass in
einigen Ländern PatientInnen keine ärztliche Verordnung mehr benötigen, um eine
physiotherapeutische Behandlung zu erhalten. Auch Qualitätsvorgaben für physio-
therapeutische Dienstleistungen, welche beispielsweise eine stringente Evidenz-
orientierung bei der Gestaltung der Therapie vorgeben, sind damit verbunden.
Diese Entwicklungen haben aber auch Planungen zum Ergebnis, die darauf
abzielen, Teilanerkennungen für Berufsberechtigungen einzuführen.
Viele dieser brisanten und spannenden Themen wurden heuer im Mai beim
internationalen WCPT-Kongress, dieses Mal in Singapur, diskutiert und neue
Erkenntnisse und Entwicklungen präsentiert. Ich durfte Physio Austria gemeinsam
mit einer kleinen Delegation bei diesem internationalen Event vertreten.
Internationale Entwicklungen und Trends frühzeitig zu kennen, ermöglicht uns
auch in Österreich für die Weiterentwicklung unseres Berufs viel zu lernen. Physio
Austria ist aus diesem Grund nicht nur national sondern auch international gut
vernetzt. Wir sind u.a. Mitglied beim Weltverband für Physiotherapie, der World
Confederation for Physical Therapy (WCPT). Seit seiner Gründung 1951 stellt der
WCPT die internationale Stimme der Physiotherapie dar und repräsentiert mehr
als 350.000 PhysiotherapeutInnen. Durch seine über 100 Mitgliedsorganisationen
weltweit sorgt der WCPT mit seinen fünf Regionalorganisationen dafür, dass
die Physiotherapie in vielen internationalen und sich mit humanitären Fragen
beschäftigenden Organisationen vertreten ist, mitarbeitet und so den physio-
therapeutischen Beitrag zu menschenwürdigen Lebensumständen weltweit leistet.
So haben wir dieses Inform zum Schwerpunkt »Physiotherapie International«
gestaltet, beginnend mit einem
Leitartikel zum WCPT
und ausgewählten Kongress-
inhalten, zu einzelnen Themenbereichen, die dort behandelt wurden, wie
Wissenschaft
sowie Beiträgen über die internationalen Entwicklungen in den
Fachbereichen
Mental Health
und
Geriatrie
. Ganz besonders freuen wir uns auch
Ihnen die neu gewählte
Präsidentin des WCPT
, Emma Stokes, aus Irland im
Rahmen eines
Interviews
vorstellen zu dürfen.
Zum Schwerpunkt dieses Inform passend wollen wir das in unserer Gesellschaft
aktuell sehr präsente Thema der Flüchtlingsarbeit aufgreifen und einen Bericht
aus der
Praxis eines Physiotherapeuten
bringen, der sich für Flüchtlinge in
Österreich engagiert.
Ich wünsche Ihnen eine herbstlich bewegte Lektüre mit der vorliegenden
A Ausgabe des Inform und freue mich wie immer über Anregungen und
Rückmeldungen
(chefredaktion@physioaustria.at).
Silvia Mériaux-Kratochvila,
M.Ed.PRÄSIDENTIN PHYSIO AUSTRIA
Liebe LeserInnen,
EDITORIAL
Silvia Mériaux-Kratochvila,
M.Ed.
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MEDIENINHABER, HERAUSGEBER
UND REDAKTION
physio
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office@physioaustria.atREDAKTIONSSCHLUSS
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bis spätestens 5. des Vormonats
im Verbandsbüro eingelangt sein.
Ist dieser Tag ein Samstag, Sonn-
oder Feiertag, so gilt der nächste
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chefredaktion@physioaustria.atGESTALTUNG
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